Ansturm bei Smartphone-Training

Willicher Gesamtschüler geben Senioren in der Begegnungsstätte am Kaiserplatz Tipps im Umgang mit der modernen Technik.

Foto: Friedhelm Reimann

Willich. Das Interesse war hoch, als jetzt künftige Abiturientinnen der Robert-Schuman-Gesamtschule Interessierten erste Tipps des richtigen Umgangs mit dem Smartphone gaben. Den Anfang machten in der Begegnungsstätte des Vereins „Altenhilfe Stadt Willich“ am Kaiserplatz Aline Reimann (18) und Carolin Krahnen (19).

Etwa 35 Frauen und Männer hörten aufmerksam zu. „Das nächste Mal bringen wir Verstärkung mit, machen dann wahrscheinlich in kleinen Runden weiter“, sagte Aline Reimann. Für sie und ihre Mitschülerin Carolin (19) war es die erste von fünf „Unterrichtsstunden“. Sie erklärte unter anderem den Zuhörern, wie man bei WhatsApp entsprechende Gruppen einrichten kann.

„Ich bin von der Resonanz überwältigt“, bekannte der Hausherr, Michael Riewe, Vorsitzender des Vereins „Altenhilfe“ in Willich. Seine Vereinigung hat zu diesem ersten Info-Abend eingeladen.

Michael Riewe war ehrlich. Er sagte zu den Gästen: „Eigentlich wollen wir Ihnen den richtigen Umgang mit den modernen Kommunikationsgeräten erläutern, damit sie dadurch auch über das Internet den Weg zu uns und zu unseren vielen Aktivitäten finden.“

Einige der Teilnehmer, der Altersdurchschnitt lag bei 60 Plus, kennen sich aus, andere hatten mit den Geräten aber überhaupt noch keine Erfahrungen gemacht. Und so war es nach ersten allgemeinen Informationen über die richtige Handhabung der Smart- und iPhones, den Notruf, die Kommunikation mit der Familie, das Versenden von Fotos oder die Einrichtung eines Terminkalenders, schwierig, auf Extrawünsche einzugehen — zumal dafür nur eine Stunde zur Verfügung stand.

Einige wollten genau erklärt haben, was es mit WhatsApp auf sich hat, andere versprachen sich Tipps über das richtige Gerät oder über die besten Verträge der einzelnen Anbieter. „Eigentlich wollte ich morgen in die Stadt fahren und mir erstmals ein iPhone kaufen, aber welches?“, meinte zwischendurch ein Senior. „Da reden wir bei den nächsten Stunden drüber“, vertröstete ihn Michael Riewe.

„An sich komme ich mit meinem iPhone gut zurecht, aber vielleicht lernt man ja was dazu“, hörte Irene Königs (65) aufmerksam zu. Für einige andere Gäste in der Begegnungsstätte ging das alles zu schnell.

Viele nicken beim Vorschlag der 78-jährigen Gisela Thieme-Nöthling. An die beiden jungen Damen der Gesamtschule gewandt, sagte sie: „Wenn ihr Euch ein Taschengeld verdienen möchtet, kommt zu mir nach Hause und macht Privatunterricht, da habe ich viel mehr davon.“ Dies war auch der Wunsch anderer. Für manche viel zu schnell war die erste Stunde auch schon wieder vorüber.