Ein Gips für die Maus aus dem TV

27 Vorschulkinder des Marienheims begleiteten Ärzte bei einem spannenden Nachmittag im St. Töniser Krankenhaus.

Foto: Kurt Lübke

St. Tönis. „Wer möchte einmal seinen Unterarm eingipsen lassen?“ Die Frage von Theo Schoelen löst in der Kinderschar eher skeptische denn begeisterte Blicke aus. Der weitere Vorschlag des Mediziners vom Krankenhaus Maria-Hilf der Alexianer Tönisvorst, zunächst einmal der Maus einen Gips anzulegen, wird hingegen mit Begeisterung aufgenommen. Krankenschwester Andrea Soumagne schreitet zur Tat. „Erst schützen wir das Fell vom Mausearm mit einem Frotteeschlauch“, erklärt sie und zieht vorsichtig den Schlauch über den Plüscharm der berühmten Fernsehfigur.

Es folgt eine Gipsbinde, die Soumagne zuvor nass macht. Dann legt sie die schmale Binde behutsam auf den Arm. „Das dauert jetzt ein bisschen, weil das hart werden muss“, erklärt sie. „Möchte jetzt jemand einen Gips bekommen?“, fragt Schoelen nochmals. Diesmal kann er sich vor hochgereckten Fingern nicht retten.

Nicht minder aufregend geht es im alten Operationssaal zu. Denn nicht nur im Gipsraum des Krankenhauses ist eine Kindergruppe anzutreffen. Auch im OP sind staunende Kinderaugen zwischen Mundschutz und Kopfbedeckung zu sehen. Pinguin Paul liegt auf dem Operationstisch. Was sein gesundheitliches Problem ist, verrät die Röntgenaufnahme an der Tafel. Paul hat einen Schlüsselanhänger verschluckt, der auf der Aufnahme des Plüschtieres gut zu sehen ist. „Wenn wir Paul jetzt operieren, muss alles ganz sauber sein. Es darf kein Schmutz an Paul herankommen, sonst würde er ganz schlimm krank werden“, erklärt Dr. Kai Herbst den Kindern.

Wie es in einem Krankenhaus zugeht und was dort alles gemacht wird, das erfuhren die Vorschulkinder des katholischen Familienzentrums Marienheim jetzt bei einem Besuch des St. Töniser Krankenhauses. Die Kita organisiert jeden Dienstag eine besondere Aktion mit der Gruppe „Schu-wie-Du“, wobei die Abkürzung für „Schulkind-wie-Du“ steht. Diesmal ging es im Rahmen des besonderen Tages zum Maria-Hilf. „Wir pflegen mit der Kita eine Kooperation, wobei wir generell allen Kitas Besuche anbieten. Uns ist es wichtig, Kindern Ängste vor dem Krankenhaus zu nehmen und ein stückweit zu zeigen, wie hier gearbeitet wird“, sagt Franziska Seefeld, Geschäftsführerin des medizinischen Versorgungszentrums.

Dafür investieren Ärzte und Pflegepersonal rund anderthalb Stunden Zeit. So staunen die Kinder in der Röntgenabteilung über das Bild im Betrachterkasten. Dort ist der Bauch von Eisbärin Emma zu sehen. In dem befindet sich eindeutig eine Büroklammer. „Das muss operiert werden“, ist sich Lena sicher.