Apotheken-Notdienste: Neue Wege für den Notfall

Die Städte Willich und Tönisvorst legen ab Januar ihre Apotheken-Notdienste zusammen. Grund dafür ist die gesunkene Nachfrage.

<strong>Willich/Tönisvorst. Starker Reizhusten in der Nacht, Migräneanfälle am Sonntag und kein Medikament zur Hand? In solchen Fällen können die Willicher und Tönisvorster den 24-Stunden Notdienst einer Apotheke ihrer Stadt nutzen. Ab dem 1. Januar müssen die Einwohner der beiden Städte häufig weiter als bisher zur nächsten geöffneten Apotheke fahren müssen. Der Grund: Dann werden die Notdienste in beiden Städten zusammengelegt, sodass immer nur eine Apotheke in Willich oder Tönisvorst geöffnet haben wird. "Anfang 2004 wurde die Krankenkassengebühr in Höhe von zehn Euro für die Inanspruchnahme des ärztlichen Notdienstes erhoben", sagt Gerhard Bormann, bisher Notdienst Koordinator für Tönisvorst. Das Resultat hieraus: Die Notdienste der Ärzte wurden viel weniger besucht. "Deshalb kommen seitdem auch knapp 40 Prozent weniger Kunden zum Apothekennotdienst."

Apotheker haben durch die Fusion weniger Arbeit

Die Stadt Willich hat insgesamt zwölf Apotheken, Tönisvorst sechs. Für jeden Willicher Pharmazeuten bedeutet das, dass er bisher zirka 30Tage/Nächte pro Jahr Notdienst macht, jeder Tönisvorster zirka 60.

Notdienst-Fusion: Ab dem 1.Januar werden die Apotheken-Notdienste von Willich und Tönisvorst zusammengelegt.

Konsequenz: Täglich wird nur noch eine Apotheke in Willich oder Tönisvorst Notdienst leisten, und nicht, wie bisher, eine in jeder Stadt.

Ursache: Anfang 2004 wurde die Krankenkassengebühr in Höhe von zehn Euro für die Inanspruchnahme des ärztlichen Notdienstes eingeführt. Seitdem gingen die Besuche bei ärztlichen Notdiensten drastisch zurück. Dieser Rückgang (zirka 40 Prozent) ist auch bei den Notdiensten der Apotheken zu spüren.

Notdienst-Aufschlag: Für jede Nutzung des Apotheken-Notdienstes muss ein Aufschlag von 2,50 Euro bezahlt werden. Die Aufschlagsumme bleibt auch 2008 unverändert.

Hotline: Unter der Rufnummer 11899 können alle Notdienst-Apotheken in Deutschland abgefragt werden.