Auf dem Fahrrad strampelt er sich den Kopf frei

Erst Ende 2019 will Josef Heyes erklären, ob er bei der Bürgermeister-Wahl noch einmal antreten will.

Foto: Lübke

Willich. Über die Frage, ob Josef Heyes noch einmal bei der Bürgermeister-Wahl antreten wird, wird gerne und oft spekuliert. „Ich finde es fair, dass Partei und Fraktion mir die Entscheidung überlassen“, betont er. Erst Ende 2019 wolle er sich festlegen. „Gewählt bin ich bis Oktober 2020.“

Aufregend und fordernd seien die knapp 20 Jahre als Bürgermeister gewesen. Dass seine Konstitution nach wie vor mitspielt, sei „ein Geschenk“. Und kürzer zu treten, das kommt dem Noch-69-Jährigen nach wie vor nicht in den Sinn: Sein Terminkalender ist proppenvoll, mit dem Bürgermeisteramt identifiziert sich Josef Heyes hundertprozentig.

„Viele Bürger wenden sich immer wieder vertrauensvoll an mich. Das bringt viel Arbeit mit sich“, berichtet er. Dass ihm oft die Zeit für die eigene Familie fehlt, daraus macht er kein Geheimnis. Entspannung findet er bei der Gartenarbeit — und auf dem Fahrrad: „Da strampelt man sich den Kopf frei.“ Und gute Ideen habe er dabei manchmal auch.

Die Wirtschaftsförderung und die Bestandspflege heimischer Unternehmen seien für ihn „eine Herzensangelegenheit“. Dazu passt auch, dass Heyes derzeit in den Vorbereitungen seiner Japan-Reise im September steckt. Unzählige Termine warten auf die kleine Willicher Delegation — sogar bei Shigetaka Komori, dem Vorstandschef des Fuji-Konzerns mit seinen weltweit fast 80 000 Mitarbeitern. Für Heyes, der 2011 mit dem japanischen „Orden der Aufgehenden Sonne“ ausgezeichnet wurde, bedeutet dies eine große Ehre. Und er sieht dies auch als Resultat der vielen Freundschaften, die er als Bürgermeister weit über Willichs Grenzen hinaus geknüpft habe.

Nach wie vor kritisch sieht er in Willich die Zusammenarbeit „seiner“ CDU mit den Grünen. Gut aufgestellt sei die Stadt bei den Finanzen: Erstmals seit zehn Jahren werde man wieder Gewerbesteuereinnahmen von mehr als 38 Millionen Euro erzielen. Nun müsse man die Ausgleichsrücklagen anwachsen lassen, denn „es kommen auch wieder härtere Jahre“.

Wichtig sei ihm, dass die Stadt weiter Wohnbauland entwickele und Grundstücke kaufe. Auch die Verkehrsinfrastruktur müsse verbessert werden: „Die täglichen Staus auf der Landstraße vor Münchheide sind nicht tolerierbar. Da werden Ressourcen verschleudert.“ WD