Stadtbibliothek Tönisvorst Ausstellung zeigt die Vielfalt des Lebens
Tönisvorst · Eine Ausstellung biografischer Comic-Reportagen zu den unterschiedlichsten Geschlechtsidentitäten und persönlichen Lebensentwürfen ist ab dem 4. März zu sehen.
(msc) Zu einer besonderen Ausstellung laden die Tönisvorster Gleichstellungsstelle und die Stadtbücherei Tönisvorst ein: „Ach, so ist das?!“ lautet der Titel einer Poster-Ausstellung in der Stadtbibliothek an der Hochstraße 20a in St. Tönis, die ab Montag, 4. März zu sehen ist. Sie widmet sich auf ungewöhnliche Art dem Thema Diversität und möchte die bunte Vielfalt des Lebens zeigen.
„Die Exponate der Nürnberger Zeichnerin Martina Schradi (Jahrgang 1972) machen in kurzen Bilderstrips die Erlebnisse und Erfahrungen von Menschen deutlich, die nicht der Mehrheit entsprechend lieben oder einfach nicht in festgefahrenen Bahnen leben mögen“, so die Organisatoren der Ausstellung in Tönisvorst. Die Beschäftigung mit den farbigen Comic-Tafeln solle für das Thema sensibilisieren und bewusst machen, welche Ablehnung und Ausgrenzung Personen auch heute noch oft erfahren. Da wäre zum Beispiel Sasha, intersexuell, sich lange Zeit als „das komische Etwas“ fühlend, das nicht „passt“. Oder Krankenschwester Margit, die sich am Arbeitsplatz lieber nicht outen mag, nachdem sie die derben Kommentare der Kolleginnen und Kollegen über eine vermeintliche „Lesbe“ auf einer anderen Station anhören muss.
„Die Geschichten, die alle auf Schilderungen real existenter Personen beruhen, sind manchmal beklemmend, verblüffend aber auch humorvoll“, so die Organisatoren weiter. Wie beispielsweise das Erlebnis des kleinen Lukas, der mit seinen Eltern eine Shoppingtour unternimmt und sich in ein paar rosafarbene Schuhe verguckt; selbstbewusst lehnt er das Angebot der verstörten Verkäuferin ab, doch die blauen Turnschuhe mit dem Automotiv zu nehmen. „Du bist doch ein Junge!“, sagt sie. „Ich bin ein Kind!“, entgegnet Lukas.
Eine kleine Buchauswahl ergänzt die Ausstellung, die bis 30. April montags von 14 bis 18 Uhr, dienstags und freitags von 13 bis 18 Uhr und donnerstags von 10 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 19 Uhr zu sehen ist. Der Eintritt ist frei. Fragen zur Ausstellung beantwortet die Gleichstellungsbeauftragte Helga Nauen, Telefon 02151 999-169.