Autofahrer waren im Wohngebiet „gefangen“
„Scherzbolde“ entfernten einen Sack von einem Verkehrsschild. „Eingriff in den Straßenverkehr“ nennt das die Verwaltung.
Anrath. Manche mögen das für einen Scherz halten, de facto ist es aber ein strafbarer Eingriff in den Straßenverkehr. Überhaupt nicht lustig findet die Stadtverwaltung das, was sich in Anrath abgespielt hat. Wiederholt „gefangen“ waren dort nämlich die Autofahrer im Bereich Berliner Straße. „Und dies wegen eines schlechten Scherzes von Unbefugten“, so Josef Schmidt vom Willicher Geschäftsbereich Landschaft und Straßen.
Der Reihe nach: Weil Ein- und Ausfahrt Berliner-/Viersener Straße wegen der Bauarbeiten gesperrt werden mussten, können Anlieger nur über die Heribertstraße zur Berliner Straße/Pommersche Straße kommen. Zurück müssen sie ebenfalls über die Heribertstraße — was auch für die Patienten der Arztpraxen.
Die Stadt hatte deshalb das Verbot der Einfahrt von der Berliner Straße aus in die Heribertstraße aufgehoben und kostenbewusst einfach einen blauen Müllsack über das Schild gehängt. Der wurde von Unbefugten mehrmals entfernt. Damit standen die Autofahrer vor dem Einfahrtverbot — und kamen gleichzeitig aus dem Gebiet nicht mehr raus. Folglich hat der Geschäftsbereich nun zur teureren Variante greifen müssen: Die Einfahrtverbotsschilder wurden entfernt, später müssen sie wieder installiert werden. Das geschieht, wenn die Berliner Straße zur Viersener Straße offen ist. Der Bauplan sieht vor, dass das noch etwa zwei Wochen dauern wird. Mit dem Einmündungsbereich soll auch das Teilstück Viersener Straße bis zur Franz-van-Kempen-Straße asphaltiert werden.
Und es gibt weitere Punkte, über die sich Josef Schmidt aufregt: „Weil einige selbsternannte Besserwisser es nicht wollen, funktioniert auch die von uns im Interesse der Geschäfte für einen Teilbereich der Viersener Straße eingeführte Parkzeitbegrenzung nur teilweise.“ Unbefugte hätten die Beschilderung von der Berliner Straße in Richtung Josefplatz zum wiederholten Mal zur Seite gedreht. Die Schilder könnten noch nicht dauerhaft montiert werden.
Die Mitarbeiter der Gemeinschaftsbetriebe Willich haben den Schilderpfosten jetzt fest verkeilt. Mehrmals in der Woche müssen die Mitarbeiter der Baufirma übrigens auch die Haltverbotzeichen auf der Umleitungsstrecke wieder in Ordnung bringen. boe