Neunter Igel-Mord: Kadaver soll untersucht werden
Kripo stellte „angebranntes“ Tier in Wekeln sicher.
Willich. Traurige Nachricht für alle Tierfreunde: Schon wieder wurde ein verbrannter Igel auf einem Willicher Spielplatz gefunden. Es ist das neunte tote Tier innerhalb weniger Wochen. Am Dienstag gegen 14 Uhr meldete eine Anwohnerin den grausigen Fund auf dem Spielplatz Plutoweg in Wekeln.
Nach Angaben der Polizei war das Tier „angebrannt“. Mit dem Kadaver verschmolzen fanden die Kripo-Ermittler Reste einer weißen Plastiktüte. Es ist möglich, dass der Igel in dieser zum Spielplatz transportiert worden war. Soweit noch erkennbar trug die Tüte die blaue Aufschrift „JA“.
Der Kadaver lag auf einer freien Rasenfläche und nicht — wie in den Fällen zuvor — in einem Abfallbehälter. Er wies bereits deutliche Zeichen von Verwesung auf — das Tier muss also schon längere Zeit tot gewesen sein. Zeugen erzählten, dass der kleine Körper am Abend zuvor noch nicht dort gelegen hatte.
Ob der Igel an der Fundstelle oder andernorts angezündet wurde, kann die Kripo derzeit nicht mit Sicherheit sagen. Gegen ein Feuer auf dem Wekelner Spielplatz könnte sprechen, dass das trockene Gras an der Fundstelle kaum entsprechende Spuren aufweist.
Auch liegen noch keine Erkenntnisse vor, ob das Tier bereits tot war, als es angezündet wurde. Die Kripo stellte den Kadaver zur weiteren pathologischen Untersuchung sicher. Die acht weiteren toten Igel, gefunden in Alt-Willich, Anrath und Wekeln, waren ohne Untersuchung entsorgt worden.
Die Kripo bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Wer kann Angaben zu den Tierquälereien machen? Wer hat rund um die Fundorte oder andernorts verdächtige Beobachtungen gemacht? Kurz vor dem neunten Fund hatte die Tierrechtsorganisation Peta am Dienstag bekanntgegeben, dass sie für Hinweise, die zur Ermittlung und Überführung des Täters oder der Täter führen, eine Belohnung ausgesetzt hat (siehe Info-Kasten).
Die Polizei richtet ihren Appell besonders an die vielen jungen Menschen, die sich auf oder an den Spielplätze aufhalten: „Wenn Ihr Angaben zu den möglichen Tierquälern machen könnt, dann helft mit, dieses quälerische kriminelle Treiben zu stoppen und ruft an.“ Solche Taten seien keine Kavaliersdelikte, sondern verwerfliche Straftaten.