Sanierung bei action medeor Action medeor wird neu eingepackt
Tönisvorst · Das Hilfswerk saniert sein Verwaltungsgebäude und investiert mehr als eine Million Euro.
Action medeor wird lecker warm eingepackt. So ließe sich bildhaft umschreiben, was seit wenigen Wochen am Standort des Vorster Medikamentenhilfswerks an der St. Töniser Straße geschieht. Die nüchternere Variante klingt so: Aufgrund der heutigen energetischen Anforderungen wird umfassend saniert.
Die „alte Verwaltung“, die aus den 70er Jahren stammt, erhält eine neue Gebäudehülle. Außerdem gibt es neue Fenster. Bislang gab es kaum Dämmung. „Fenster ließen Wärme nach außen und Kälte nach innen“, beschreibt es Umbau-Projektleiter und Vorstandsmitglied Christoph Bonsmann. Nun sollen auch der Estrich und die Dachfläche besser isoliert werden – rundherum eingepackt eben. Die Energieversorgung soll ebenfalls neu geregelt werden.
In der Umbauphase muss improvisiert werden
Die Lagerhallen wurden bereits vor zehn Jahren isoliert – die sensiblen Medikamente mussten vor zu starker Wärme geschützt werden. Mehr als 25 Grad ist nicht gestattet. Verantwortlich war derselbe Krefelder Architekt, der auch jetzt wieder beauftragt wurde.
In dem Waschbeton-Bau, in dem nun die Handwerker das Sagen haben, sind die Projektabteilung und die Pharmazeutische Abteilung untergebracht. Während der Umbau-Phase (in der auch das Telefon schon mal ausfällt) muss improvisiert werden: Die 26 Mitarbeiter werden in der Cafeteria untergebracht oder arbeiten gleich im Home-Office. Die Bürofläche mit 948 Quadratmetern soll aber nicht nur besser gedämmt, sondern auch besser nutzbar gemacht werden. Künftig soll der „Flügelbau“ – so der neue Name für die „alte Verwaltung“ – potenziell 35 Leuten Platz bieten können. Personelles Wachstum ist also möglich. Dafür entstehen unter anderem Büros in der alten Hausmeisterwohnung.
Vorstand Bonsmann rechnet mit einer Fertigstellung im November. Die Gesamtinvestition beziffert er mit mehr als einer Million Euro. Er betont, dass die Verantwortlichen die Kosten immer im Blick und im Griff haben. „Wir müssen ja sorgfältig mit den Spendengeldern umgehen.“ Ein Neubau, diese Variante sei auch geprüft worden, wäre teurer geworden. „Und auch aus ökologischer Sicht ist die Sanierung sinnvoller“, sagt Christoph Bonsmann.
Medikamentenlager anfangs
in einem Jugendheim
In den Anfangsjahren von action medeor in den 1960er Jahren (unter der Leitung von Dr. Ernst Boekels) wurde zunächst ein Jugendheim, dann ein Tanzsaal und später eine frei gewordene Schule zum Arzneimittel-Lager. Heute ist der Verein als „Notapotheke der Welt“ nach eigenen Angaben das größte Medikamentenhilfswerk in Europa.
77 aktive hauptamtliche Mitarbeiter sind bei action medeor beschäftigt. Dazu unterstützen 46 Helfer die Arbeit ehrenamtlich.