Beschluss: Eine Karte für Ehrenamtler

Schon bald gibt es für Freiwillige Vergünstigungen.

Tönisvorst. Das ging außergewöhnlich schnell. Die Einführung der sogenannten Ehrenamtskarte in Tönisvorst kann starten. Das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung entschieden. Dabei sollte sich eigentlich der Ausschuss für Jugend-, Soziales und Sport mit dem Thema beschäftigen. Es kam anders.

„Warum können wir das nicht heute beraten?“, fragte Ingo Bräunig von der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWT). Und erhielt Unterstützung von den Sozialdemokraten. „Ich sehe da keinen Beratungsbedarf für einen Ausschuss“, erklärte deren Fraktions-Chef Michael Horst. „Muss denn das nicht mit Leben gefüllt werden?“ Das wollte Birgit Koenen (FDP) wissen.

„Eigentlich ist vollkommen klar, wie das laufen soll“, sagte Jörg Geulmann (CDU). Er kennt sich mit der Karte aus, betreute als Dezernent in Neukirchen-Vlyun deren Einführung. „Schauen Sie auf der Internet-Seite www.ehrensache.nrw.de nach“, empfahl Geulmann. Womit der Ausschlag geben war — Abstimmung — die Ehrenamtskarte wird eingeführt.

Wie funktioniert sie? Menschen, die sich in besonderem Umfang ehrenamtlich engagieren, sollen vergünstigt Angebote nutzen können. Das betrifft Einrichtungen des Landes, aber auch Wirtschaftsunternehmen, in der Kultur und beim Sport. „Aufgabe der Stadt ist es, lokale und regionale Partner zu finden“, erklärte Jörg Geulmann auf Nachfrage der WZ. Hinzu kommt: Das Land unterstützt die Einführung der Karte mit 1500 Euro.

Gedacht ist die Karte für Menschen, die sich mindestens fünf Stunden pro Woche bzw. 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich engagieren. Erhalten sollen sie Ehrenamtliche, die keinerlei Zuwendungen, z.B. Aufwandsentschädigungen bekommen.

Als Betriebe, die Vergünstigungen gewähren könnten, kämen in Tönisvorst etwa das Schwimmbad oder aber auch der Werbering mit seinen Mitgliedsgeschäften in Frage. „Gut, dass die Einführung ohne die Ehrenrunde durch den Ausschuss geklappt hat“, erklärte Geulmann.