Brief an Bürgermeister: Vereine stellen Forderungen
Bürgermeister Heyes soll unter anderem für einen „Kümmerer“ in der Verwaltung sorgen.
Schiefbahn. Die im Frühjahr gegründete Schiefbahner Vereinsunion hat sich in einem Offenen Brief an Bürgermeister Josef Heyes gewandt. Darin bitten sie ihn nachdrücklich um eine Unterstützung der Vereine durch die Stadtverwaltung.
„Mittlerweile sind viele Vereine und deren Verantwortliche nicht mehr in einem zumutbaren Rahmen in der Lage, die Auflagen und Regelungen seitens der Stadt zu erledigen“, heißt es in dem von Franz-Josef Stapel und Manfred Hendricks unterzeichneten Schreiben. Es gebe immer mehr Vorschriften auf der einen Seite, immer weniger Unterstützung auf der anderen. Auch bei Haftungsfragen fühle man sich allein gelassen.
Die Vereinsunion hat eine ganze Reihe von Wünschen an die Stadt zusammengetragen. Beratung bei Haftungsfragen und die Unterstützung bei Reklamationen (Beschwerdemanagement) sind dort ebenso zu finden wie die Festlegung von Fristen für Genehmigungen. Auch klare Rahmenbedingungen zur Nutzung der Kulturhalle und vereinheitlichte Genehmigungsanträge für Sicherheitsanforderungen stehen auf der Liste.
Aus Sicht der 17 Vereine, die im Frühjahr die Union gegründet haben, müsste es in der Stadtverwaltung einen Bereich geben, der sich um die Belange der Vereine kümmert. So wünsche man sich zum Beispiel eine Gesamtgenehmigung für Veranstaltungen und nicht mehrere, zeitlich unterschiedliche Teilgenehmigungen aus verschiedenen Ämtern.
Die Vertreter der Vereinsunion betonen, man sei politisch neutral. Von einigen Parteien und Fraktionen im Rat fühle man sich unterstützt — von welchen, wird nicht verraten. Franz-Josef Stapel selbst sitzt allerdings für die FDP im Stadtrat.
Bürgermeister Josef Heyes wird um eine zügige Bearbeitung gebeten. Schon vor der Kommunalwahl hatten ihn die Schützen im Rahmen einer Demo vor dem Schloss mit ähnlichen Forderungen konfrontiert. Auf Anfrage der WZ erklärte Heyes gestern, dass sich die Stadt seit Anfang des Jahres mit dem Thema beschäftige. Über das aktuelle Schreiben werde in Kürze im Verwaltungsvorstand gesprochen, in der Politik sei der Kulturausschuss zuständig.
Heyes erinnert aber auch daran, dass die Stadt schon jetzt „freiwillig 100 000 Euro im Jahr für die Vereinsunterstützung“ aufwende. Personelle Hilfen, etwa bei der Abstimmung von polizeilichen Einsätzen, nicht mitgerechnet. Zudem gebe es in der Verwaltung schon einen Schützenkoordinator. Die CDU habe darüber hinaus einen Ehrenamtsbeauftragten vorgeschlagen. Man könne von der Verwaltung nicht erwarten, dass sie den Vereinen sämtliche Arbeit abnehme.