Straße Rosental in St. Tönis CDU schlägt weiteren Kita-Standort vor
Tönisvorst · Die Tönisvorster Union hält ein Grundstück an der Straße Rosental, neben dem Pfadfinderheim „Rotzenburg“, für gut geeignet. Die Stadtverwaltung prüft jetzt, was der Bebauungsplan hergibt – und wie der Verkehr geleitet werden soll.
(msc) Die Tönisvorster CDU hat die Katze aus dem Sack gelassen: Die Union schlägt vor, auf dem Grundstück „Rotzenburg“ an der Straße Rosental in St. Tönis, angrenzend an das DPSG-Pfadfinderheim, eine dreigruppige Kita zu errichten. In der jüngsten Sitzung des Tönisvorster Stadtrates am 14. Juni war die Neuerrichtung einer mindestens dreigruppigen Kindertagesstätte beschlossen worden, die von einem freien Träger betrieben werden soll. In der Sitzung wurde zudem beschlossen, den Standort Sternstraße zu prüfen. Zudem kündigte die CDU-Fraktion an, einen weiteren Standort zur Prüfung der Verwaltung nachzureichen – was sie jetzt getan hat.
Auch die Verwaltung hatte im Vorfeld Grundstücke vorgeschlagen, die für die Politik aus verschiedenen Gründen aber nicht in Betracht kamen. „Daraufhin hat sich die CDU auf die Suche nach einem geeigneteren Standort begeben“, so die Partei in einer Pressemitteilung. Mittlerweile seien die Gespräche zum Abschluss gebracht worden, und die CDU-Fraktion habe dem Bürgermeister und dem Stadtrat den Vorschlag unterbreitet, die neue Kita auf dem Grundstück „Rotzenburg“ zu errichten. „Aus meiner Sicht ist das ein interessanter Vorschlag, den wir jetzt prüfen“, sagt Bürgermeister Uwe Leuchtenberg (SPD) auf Nachfrage.
Besagtes Grundstück ist
schon Teil eines Bebauungsplans
Die CDU ist überzeugt: „Das Flurstück ist bereits Teil eines Bebauungsplans, was einen schnellen Start der Maßnahme ermöglicht. Insgesamt ist das Grundstück groß genug, um mindestens eine dreigruppige Tageseinrichtung nebst Erweiterungsfläche zu errichten“, so die CDU weiter. Die Erschließung könne über den Parkplatz am Vereinsheim der DJK Teutonia/Ludwig-Jahn-Sportanlage fußläufig erfolgen, dort gebe es zudem ausreichend Parkraum und Verkehrsfläche. Zudem sei eine Zuwegung über die Straße Rosental möglich. „Mittelfristig könnte ergänzend eine Erschließung über den Nordring angestrebt werden“, so die CDU weiter. Auch das werde nun von der Verwaltung geprüft, sagt Bürgermeister Leuchtenberg. Nach der politischen Sommerpause „wollen wir so weit sein, dass wir erste belastbare Aussagen treffen können.“
Mit dem Grundstückseigentümer habe es bereits Vorgespräche gegeben, dieser habe die Idee positiv aufgenommen und Gesprächsbereitschaft signalisiert, so die Union. Zudem sei in einem ersten Sondierungsgespräch mit der Horizonte gGmbH ein möglicher Träger gewonnen worden. Die gemeinnützige Gesellschaft betreibt im Kreis Viersen bereits rund 30 Tageseinrichtungen, drei davon in Tönisvorst – die katholischen Kitas St. Antonius, St. Godehard und Marienheim. Mit Horizonte arbeite man gut zusammen, sagt Bürgermeister Leuchtenberg. Die Horizonte gGmbH verfüge über eine gute Personaldecke, hierdurch sei in Zeiten des Fachkräftemangels die Personalgestellung sichergestellt, zeigt sich die CDU zuversichtlich.
Um eine schnelle Fertigstellung der neuen Tageseinrichtung zu gewährleisten, setzt die CDU-Fraktion beim Neubau auf die Modulbauweise. Sie regt zudem an – sollte sich aufgrund von Unwägbarkeiten die Fertigstellung verzögern –, dass die Verwaltung Gespräche führt, um gegebenenfalls eine Übergangslösung zu finden – beispielsweise die Verlängerung des Betriebs der Tageseinrichtung „Grüner Weg“ in Vorst. Hierdurch könne ein Teil des Fehlbedarfes an Kita-Plätzen im Jahr 2024/2025 aufgefangen werden, bis der Neubau, der derzeit neben dem Netto-Markt an der Anrather Straße errichtet wird, fertiggestellt ist.
Die Schaffung neuer Kita-Plätze ist in Tönisvorst dringend nötig, denn schon jetzt fehlen Betreuungsplätze, das wird sich in der Zukunft eher verschärfen. Allein durch den fortbestehenden Personalmangel mussten zwei Gruppen in der Kita Hoppetosse geschlossen werden, dadurch fehlen 40 Betreuungsplätze. Laut Stadtverwaltung konnte (Stand 3. Mai) 72 Kindern kein Platzangebot für das anstehende Kita-Jahr gemacht werden. Das Kreisjugendamt rechnet nicht mit einer schnellen Entspannung: Im Kindergartenjahr 2024/25 könne es zu einer Unterdeckung von wenigstens weiteren 46 Plätzen kommen.