Corneliusfeld: Wieder Schaden in Mensa
Im Schulzentrum Corneliusfeld gibt es Essen erneut nur in einem Provisorium.
Tönisvorst. Immer mehr Schüler sieht man seit einigen Tagen im Schulzentrum Corneliusfeld mit Tabletts durch die Gegend laufen. Sie bestellen ihr Mittagessen im ehemaligen Schüler-Café im Erdgeschoss, das einst die Realschule nutzte, gehen dann mit den Speisen und Getränken ins Forum, wo gegessen wird. Es ist ein Provisorium. Denn einmal mehr kann die für das Schulzentrum in der jetzigen Form eigentlich viel zu kleine Mensa, die erst vor wenigen Jahren für viel Geld hergerichtet worden war, nicht benutzt werden.
Erst war es das eindrückende Grundwasser, jetzt ist es das übel riechende Abwasser, das wohl schon seit längerem aus einem defekten Anschluss einer Spülmaschine entweicht. Die Mensa ist seit Tagen wieder einmal gesperrt.
„Leider habe ich eine bedauerliche Nachricht für Sie“, so begann Fachbereichsleiter Marcus Beyer (Immobilien und Gebäudemanagement) seine neuerliche Hiobsbotschaft am Ende der Sitzung des neu benannten „Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, Gebäudemanagement und Liegenschaften“. Danach sei nunmehr ein Abwasserrohr oder eine direkte Leitung an oder zur Spülmaschine undicht.
„Erst durch die Geruchsbelästigungen war der Schaden festgestellt worden, da noch eine Wand dazwischen war“, sagte Beyer. Jedenfalls habe man bei einer Überprüfung festgestellt, dass das Schadensereignis schon lange vorher eingetreten sein muss. Sogar der Estrich sei in diesem Bereich neben den Fugen und Fliesen durchnässt gewesen. „Wir hoffen und gehen davon aus, dass es im Oktober wieder normal laufen kann“, sagte Beyer.
Zuletzt hatte nur die Sekundarschule die Mensa genutzt. Denn da diese kleine Kantine für alle Schulen nicht ausreicht, waren schon vorab Schüler des Gymnasiums zur Essensausgabe und -einnahme in das ehemalige Schüler-Café im Erdgeschoss gegangen.
Früher war dies das „Cafè Leonardo“ der Realschule, die aber jetzt im ehemaligen Hauptschulgebäude im Kirchenfeld untergebracht ist. „Wir sind gerade dabei, uns für dieses Café einen neuen Namen auszudenken“, sagte am Donnerstag der Schulleiter des Michael-Ende-Gymnasiums, Paul Birnbrich.
Birnbrich fand schnell nach dem erneuten Wassereinbruch in der Mensa in Gesprächen mit der Leiterin der Sekundarschule, Christine Lohmann, eine für beide Seiten akzeptable Lösung. Das ehemalige Schüler-Café wurde um eine Küchenzeile ergänzt. Denn dort holen sich jetzt alle Schüler, bei Bedarf auch die Hauptschüler, ihre Snacks oder das Mittagessen; gegessen wird dann im Forum.
Wenn die Mensa trocken und geöffnet ist, sollen die Sekundarschüler wieder dorthin zurückkehren. Eine dauerhafte Lösung kann dies aber nicht sein. Spätestens dann, wenn in vier Jahren die Sekundarschule mit allen Jahrgängen besetzt ist, reicht der Platz hinten und vorne nicht. Darin sind sich Christine Lohmann und Paul Birnbrich einig.
Von dem jetzigen Schaden und von der zwischenzeitlich gefundenen Lösung waren einige Ausschussmitglieder in der Sitzung im St. Töniser Ratssaal völlig überrascht. Selbst Marcus Beyer kannte in der Sitzung keine Details der Übereinkunft zwischen den beiden Schulen. Von der SPD wurde die Frage gestellt, ob jemand für den erneuten Schaden zur Verantwortung gezogen werden kann. Beyer glaubte dies nicht.
Der Fachbereichsleiter ging am Donnerstag beim Gespräch mit der WZ davon aus, dass die Schadenssumme in Grenzen gehalten werden kann. Er sagte: „Wahrscheinlich kommen wir mit einem vierstelligen Betrag aus.“