Kirchbauverein St. Johannes Baptist Anrath Restaurierung und 150-Jahr-Feier

Anrath. · Kirchbauverein St. Johannes Baptist zeigt bei seiner Hauptversammlung viel Dynamik.

Der Vorstand des Kirchbauvereins in Anrath freut sich nicht nur darüber, dass er das Projekt Restauration Hochaltar in Angriff nehmen kann, sondern auch über die Mitglieder Nummer 99 und 100: Ulrich Bons (v.l.), Simone Benen-Heyer, Peter Theißen, Stephanie Grasshoff und Annette Hegger.

Foto: Norbert Prümen

Der Kirchbauverein St. Johannes Baptist Anrath hat wieder einen ersten Vorsitzenden. In der Jahreshauptversammlung wurde die vakante Stelle besetzt. Ulrich Bons wurde einstimmig für diesen Posten gewählt. In der Versammlung rückte der Hochaltar der katholischen Pfarrkirche in den Mittelpunkt. Der Hochaltar ist nach dem Marienaltar das größte Projekt, das der Kirchbauverein stemmt.

Geplant ist es, den früheren Hochaltar, von dem noch einige Bauteile vorhanden sind, wieder in seiner ganzen einstigen Pracht entstehen zu lassen. „Derzeit holen wir Angebote von Restauratoren und Steinmetzen ein“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Peter Theisen. Der Altar stellt den Verein vor eine Herausforderung: Vom alten Modell gab es keine detaillierten Aufnahmen oder Zeichnungen. In St. Wendel im Saarland entdeckten die Anrather einen Altar vom gleichen Kunstschreiner, der auch den Anrather Altar einst erschaffen hatte. Bons fuhr hin und fotografierte. Anhand dieser Aufnahmen und den noch vorhandenen Gegenständen wie den Bildtafeln, dem Tabernakel-Tresor und Schnitzwerk sowie Vorsatzsäulen konnten Maße errechnet und Details erschlossen werden.

Eine steinerne Mensa soll in Zukunft die Predella samt Bildtafeln und den Tabernakel tragen. Wobei die alten, vorhandenen Vorsatzsäulen und die Messingkappen in den unteren Tisch, also die Mensa, eingearbeitet werden. Der alte Tabernakel-Tresor ist zwar noch vorhanden, wird aber nicht eingebaut. Stattdessen soll der derzeit genutzte Tabernakel aus den 60er-Jahren genommen werden. Die gläsernen Fronten des Zwischenteils, der besagten Predella, sind ebenfalls noch erhalten und sollen eingebaut werden, was auch für vorhandenes Schnitzwerk und Krönungen gilt.

Nach der Restaurierung soll der Chorraum umgestaltet werden

Die Altstücke müssen dabei allesamt restauriert werden, bevor Alt und Neu gemeinsam den Hochaltar bilden werden. Bei allen Arbeiten an den Altstücken wird der Denkmalschutz selbstverständlich berücksichtigt. Ist der Hochaltar fertig, ist eine Änderung im Chorraum beabsichtigt. „Wir planen, den gesamten Chorraum in Absprache mit der Pfarrei etwas umzugestalten. Wir wollen ihn schlichter halten, damit der Hochaltar besser zur Geltung kommt“, sagt Theisen. Das gesamte Projekt wird den Kirchbauverein die kommenden Jahre begleiten. Eigens dafür wurde Geld angespart, wobei derzeit noch nicht genau gesagt werden kann, wie kostenintensiv sich die Umsetzung gestalten wird. Die Gemeinde selbst beteiligt sich mit an den Kosten des Hochaltars.

Jetzt freut sich der Kirchbauverein zunächst aber auf den 30. Juni. Mit einem Familienfest mit Messe wird das 150-jährige Bestehen der Missionskapelle Vennheide gefeiert. Die kleine Kapelle wird ebenso vom Kirchbauverein mitbetreut wie die Pfarrkirche. So gab es bereits eine neue Tür, und der Vorplatz der Kapelle wurde überarbeitet. „Wir stellen unseren Kirchbauverein beim Jubiläumsfest natürlich vor und hoffen auch, weitere Mitglieder aus Vennheide gewinnen zu können“, sagt
Theisen.

Mit dem abgelaufenen Jahr 2018 zeigt sich der Kirchbauverein indes zufrieden. Man steht auf gesunden finanziellen Füßen und blickt zuversichtlich in die Zukunft.