Tönisvorst Der Stadtsportverband ist bald Geschichte
Vorsitzender Roland Beurskens wickelt den Verein jetzt ab: „Das ist ein überholtes Ding.“ Vereine hätten kein Signal gesendet, diesen Dachverband erhalten zu wollen.
Tönisvorst. Roland Beurskens, der 1. Vorsitzende des Stadtsportverbandes Tönisvorst, kämpft nicht mehr. Seine anfängliche Wehmut in Verbindung mit dem drohenden Aus des Dachverbandes ist mittlerweile der nüchternen Erkenntnis gewichen, „dass es ein überholtes Ding ist. Der Stadtsportverband wird aufgelöst“. Der offizielle Schlussstrich wird der einzige Tagesordnungspunkt in der letzten Sitzung des Stadtsportverbandes sein, zu der Beurskens Vertreter aller angeschlossenen Vereine am 23. November noch einmal ins Haus des Sports einlädt.
„Ich werde alle Vorsitzenden vorab noch einmal anrufen, um sicher zu gehen, dass auch genügend Vertreter dieses Treffen wahrnehmen werden, damit wir zu einem Ende kommen.“
Dass DJK, TV, SV etc. in der Novembersitzung darauf drängen könnten, ihren Dachverband, den es seit 1983 gibt, zu erhalten, hält Beurskens für unwahrscheinlich. Dahingehende Signale seien seit dem letzten Treffen vor den Sommerferien ausgeblieben. Beurskens erklärt die Haltung so: „Die Vereine sind autark. Sie haben fähige Vorstände. Sie brauchen den Stadtsportverband nicht mehr. Er ist nicht mehr zeitgemäß.“
Auch in den aktuell „schweren Zeiten für die Klubs“ sei kein lauter Ruf nach dem Dachverband zu hören gewesen. Dabei sprächen Sportler der Stadt zurzeit sehr häufig und sehr konstruktiv miteinander — Fußballer, Handballer, Turner, Badmintonspieler usw., um ihre Trainingszeiten in der Rudi-Demers- und in der Josef-Schmitter-Halle miteinander abzustimmen. Die Hans-Hümsch-Halle ist zurzeit mit Flüchtlingen belegt und kann nicht genutzt werden.
„Die Absprache der Vereine und Abteilungen muss ich loben, ganz klasse im Sinne einer Solidargemeinschaft“, sagt Beurskens, der auch 1. Vorsitzender des TV Vorst ist. Das Zusammenrücken habe richtig gut geklappt. Beurskens kann sich einen Austausch unter den Vereinen künftig im Turnus vorstellen. „Mal trifft man sich in dem einen Vereinsheim, mal in dem anderen.“ Was die Wiederauflage der Sportlerehrung Tönisvorst angeht, sieht Beurskens den Ball im Spielfeld der Stadt: „Wenn die Stadt meint, dass ihr die Leistung ihrer Sportler so wichtig ist, dass sie sie öffentlich würdigen will, ist es an ihr, die Veranstaltung zu organisieren“ .