Willich Löcher und viele kahle Stellen in der Lärmschutzwand

Das Bauwerk am Rande von Wekeln ist in einem traurigen Zustand. Anwohner beschweren sich.

Willich: Löcher und viele kahle Stellen in der Lärmschutzwand
Foto: Niestroj, Dohmen

Willich. Mehr als 60 Wekelner haben einen Bürgerantrag unterschrieben, mit dem sich am 10. November der Planungsausschuss beschäftigt. Es geht um die Lärmschutzwand entlang der Korschenbroicher Straße. Diese befindet sich an vielen Stellen in einem traurigen Zustand. „Der ist unter aller Kanone“, bringt es eine Anwohnerin der Merkurstraße auf den Punkt.

Willich: Löcher und viele kahle Stellen in der Lärmschutzwand
Foto: Niestroj, Dohmen

Große Teile der mehr als fünf Meter hohen Wand, die eigentlich begrünt sein sollte, sind völlig kahl. Schlimmer noch: Löcher klaffen in der Konstruktion, die bei ihrer Errichtung vor fast 20 Jahren ein „innovatives Bauwerk“ war, wie sich Bürgermeister Josef Heyes erinnert.

Willich: Löcher und viele kahle Stellen in der Lärmschutzwand
Foto: Niestroj, Dohmen

Der Lärmschutz besteht aus einem zweiteiligen Drahtgeflecht, dessen etwa 60 Zentimeter tiefer Zwischenraum mit einem Granulat gefüllt ist. Das damals angepflanzte Efeu wird über eine Pumpe automatisch von oben bewässert, die ihren Strom über Solarmodule bezieht, die oben auf die Wand montiert wurden. So zumindest sieht die Theorie aus.

In der Praxis funktioniert die Bewässerung schon lange nicht mehr. „Vor einigen Jahren hat die völlig vertrocknete Bepflanzung deshalb schon großflächig gebrannt“, berichtet Anwohner Artur Niestroj, einer der Initiatoren des Bürgerantrags. Man befürchte, dass sich ein solches Feuer wiederholen könne — mit möglicherweise schlimmeren Folgen für die unmittelbare Nachbarschaft.

Aufgrund des fehlenden Bewuchses, so heißt es in dem Bürgerantrag nach Paragraf 24 der Gemeindeordnung, komme es immer wieder zu Granulataustritten entlang der Mauer. Die Stadt habe die entstehenden Löcher einige Male geflickt, doch die Folie und die verwendete Steinwolle werde von Vögeln als Nistmaterial rausgerupft, berichtet Niestroj. Von Lärmschutz könne deshalb an vielen Stellen nicht mehr die Rede sein.

Niestroj selbst wohnt seit 15 Jahren an der Merkurstraße und kann sich noch an Zeiten erinnern, als die Schallschutzwand im Auftrag der Stadt regelmäßig gewartet wurde. Das sei leider lange vorbei. Mehrfach hätten sich in den vergangenen Jahren Anwohner über den Zustand der Wand bei der Stadt beklagt. Doch zu einer dauerhaften Verbesserung habe das nicht geführt. Deshalb sei man jetzt auf die Idee gekommen, das Problem mit einer Bürgeranregung öffentlich zu machen.

Bürgermeister Josef Heyes bestätigt, dass der Antrag bei der Stadt in den Herbstferien eingegangen sei. Auf Nachfrage der WZ räumt er ein, dass es Beschwerden über das „jämmerliche Bild“ der Wand schon häufiger gegeben habe — unter anderem, weil eine Wertminderung der angrenzenden Häuser befürchtet wurde. Das Problem habe sich noch verschärft, als vor einigen Jahren einige große Kronen-Bäume (es handelte sich um Linden und Ahorne) an der Korschenbroicher Straße gefällt werden mussten.

Möglicherweise sei die Bewässerungsanlage über die (damals sehr teueren) Solarmodule defekt, so Heyes. Fachleute müssten jetzt überprüfen, ob das Ganze noch einmal repariert werden könne oder ob größere Maßnahmen notwendig seien.