150 weitere Flüchtlinge kommen nach Tönisvorst

Übers Wochenende wurde die Rosentalhalle für die Erstaufnahme vorbereitet.

Tönisvorst. Immerhin hatte dieses Mal bei der Bezirksregierung jemand zum Hörer gegriffen und die Stadt direkt informiert: Am Freitagmittag kam der Anruf von der Bezirksregierung Arnsberg mit der Mitteilung, dass die Stadt ab Montag 150 Flüchlinge zur Erstaufnahme bekomme. Womit für eine ganze Reihe von Mitarbeitern um Fachbereichsleiter (Recht und Ordnung) Wolfgang Schouten das Wochenende gelaufen war. Das teilte die Stadt am Samstagnachmittag mit.

Gänzlich unvorbereitet traf die Mitteilung die Stadt nicht. Immerhin hatte sie vor eineinhalb Wochen die Rosentalhalle gesperrt (WZ berichtete) und wollte diese für den Fall weiterer Zuweisungen herrichten. Ein Fall, der nun eintritt. Mit Hilfe vom Technischen Hilfswerk (THW) und Rotem Kreuz (DRK) laufen seit Freitag die Umbauarbeiten auf Hochtouren. Nach Auskunft der Stadt-Pressestelle verfügte Tönisvorst selbst über 50 Feldbetten, die mit Segeltuch bespannt sind. Weitere 100 wurden beim Kreis Viersen beschafft. Den Transport übernahm das THW, das — ebenso wie das DRK — einen Fachberater stellte, der sich vor Ort aufhielt.

Das Innere der Halle wurde mit weißen Planen unterteilt, die an Bauzäunen befestigt sind. „Um den Menschen unter den gegebenen Umständen soviel Privatsphäre und Rückzugsräume wie möglich zu geben“, so die Pressestelle der Stadt.

Außerdem musste ein Essenslieferant organisiert werden, der in der Lage ist, rund 450 Mahlzeiten am Tag bereitzustellen. Dann mussten Möbel gerückt werden. „Dabei haben uns die Flüchtlinge geholfen, die derzeit selbst in der mittleren Turnhalle untergebracht sind“, erklärt Wolfgang Schouten.

Bei der Erfassung der Flüchtlinge hilft das Kreisauskunftsbüros. Das ist eine Einrichtung des Roten Kreuzes, die bei Katastrophen den Suchdienst und die Vermisstenauskünfte organisiert. Woher die Flüchtlinge kommen, stand nach Auskunft der Stadt noch nicht fest.