Die Grundstücksgesellschaft trommelt
Neue Ansiedlungen in Münchheide und im Stahlwerk gemeldet.
Willich. Erfolgsmeldungen haben der Geschäftsführer der städtischen Grundstücksgesellschaft (GSG), Kämmerer Willy Kerbusch, und die Leiterin des Geschäftsbereiches Wohnen und Gewerbe, Andrea Ritter, vorgelegt.
So würden sich noch in diesem Jahr in Münchheide IV und im Stahlwerk fünf weitere Firmen ansiedeln. An die Konrad-Zuse-Straße zieht ein Hermes-Logistik-Sortierzentrum (auf 17 000 Quadratmeter). Außerdem entstehe in unmittelbarer Nähe ein Büro- und Produktionsgebäude für Drucklufttechnik und als Service für die benachbarten Unternehmen eine Gewerbepark-Tankstelle.
Für das Stahlwerksgelände kündigte Kerbusch noch 2011 die Fertigsstellung des Verwaltungs- und Lagertrakts der LTW Lufttechnik West KG und Büros und Garagen für ein Reisebusunternehmen (Pilger-Reisen) an.
„Es geht wieder aufwärts“, sind der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Andreas Herwarth, und sein Stellvertreter Bernd-Dieter Röhrscheid zuversichtlich. Die GSG stand wegen sehr schleppender Vermarktung und hoher Sanierungskosten des Stahlwerksgeländes auf der Kippe. In den letzten zehn Jahren wies ihre Bilanz Fehlbeträge von rund sechs Millionen Euro.
2010 wurde mit Spitzenvertretern der Fraktionen und Planungsausschussmitgliedern ein Workshop durchgeführt. Die GSG bekam neue Aufgaben, u.a. die Zentrumsbereiche mit freien Grundstücken. Kerbusch: „Dort, wo es städtebaulich Sinn macht, will sich die GSG einschalten.“
Kerbusch: „Die Vermarktung des ehemaligen Stahlwerkes Becker bleibt bei der Altlastenproblematik unsere schwerste Aufgabe.“ Wirtschaftsförderer Christian Hehnen will für das ehemalige Stahlwerksgelände bis Ende 2011 eine Vermarktung von 75 Prozent der Flächen erreichen.
Bislang sind durch die Altlastensanierung Kosten von fast vier Millionen Euro entstanden. Über eine halbe Millionen Tonnen belastetes Material wurde bisher zur Sondermülldeponie Dortmund gefahren.
Das Problem im Stahlwerk verdeutlicht Kerbusch an der 24 000 Quadratmeter großen Halle IV, die erst Stahlküche, dann Panzer-Reparaturwerkstatt war: „Fünfmal waren die Vertragsentwürfe vorbereitet und sind kurz vor der Unterzeichnung die Unternehmen abgesprungen.“
Für Andrea Ritter bleibt weiter genug zu tun. „Ich suche einen neuen Investor für einen Baumarkt im Norden von Alt-Willich.“
Die GSG arbeitet mit an weiteren Zielen für die nächsten zwei bis drei Jahre: nördlich der Gesamtschule soll eine Klimaschutzsiedlung mit bis zu 35 Einfamilienhäusern gebaut werden; zum anderen sollen in „Wekeln 9“ bis 2013 auf einer Fläche von 16 000 Quadratmetern 25 Baugrundstücke verkauft sein.