Jugendfeuerwehr Willich Jugendliche schnuppern Alltag wie bei der Berufsfeuerwehr

Clörath · Für die Mitglieder der Willicher Jugendfeuerwehr wurde es am Wochenende zumindest teilweise ernst. 24 Stunden verbrachten sie im Gerätehaus und hatten dabei mehrere Einsätze, bei denen es sich aber um Übungen handelte.

Highlight des Übungstages der Jugendfeuerwehr war eine Rettung aus einem simuliert brennenden Flugzeug am Flughafen Mönchengladbach.

Foto: Leonhard Giesberts

(svs) Eine Katze vom Baum retten, eine Ölspur abbinden, einen Autounfall betreuen, aber auch Menschen aus einem brennenden Gebäude und sogar einem brennenden Flugzeug retten: Was die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Willich am Wochenende von ihren Ausbildern geboten bekamen, war ein Abriss der Aufgaben, die sich ihnen später als Mitglieder der Erwachsenenfeuerwehr bieten werden.

Für 24 Stunden rückten die 27 Mitglieder der Jugendfeuerwehr ins Gerätehaus in Clörath ein und erlebten in der Folge den Dienst eines Berufsfeuerwehrmannes, denn bei der Freiwilligen Feuerwehr sind Dienste mit Wachen in den Gerätehäusern nicht vorgesehen. Die Ausbilder hatten sich dabei eine ganze Palette interessanter Übungen für die Jugendlichen einfallen lassen. Gleichsam zum Warm werden mussten sie zunächst eine Katze aus einem Baum retten, nachdem sie zuvor auf die Wagen aufgeteilt worden waren und ein gemeinsames Frühstück genossen hatten. Dann ging es daran, eine Ölspur zu beseitigen. Es folgte der erste simulierte Brandeinsatz. Einsatzort war dabei das Gerätehaus der Feuerwehr Neersen. Als die alarmierten Jungfeuerwehrleute dort eintrafen, quollen dicke Rauchschwaden aus den Fenstern. Unter simuliertem Atemschutz ging es daran, Verletzte aus dem Gebäude zu bergen und zu versorgen.

Der dritte Einsatz sollte dann ein ganz Besonderer sein, denn der Flughafen Mönchengladbach stellte sein Übungsflugzeug zur Verfügung. Die Ausbilder hatten Dummys und andere Mitglieder der Feuerwehr als Verletzte in der Maschine deponiert und sie mit künstlichem Rauch versehen. Die jungen Retter mussten nun alle „Verletzten“ bergen und versorgen. Das gelang ihnen in Rekordzeit und so blieb genug Zeit, das Material der Flughafenfeuerwehr, vor allem die dortigen Fahrzeuge, zu begutachten.

Nach der Rückkehr ins Gerätehaus gab es für die Nachwuchs-Feuerwehrleute zunächst etwas Entspannung in Form von Sport, ehe es zu weiteren simulierten Einsätzen ging. Die Ausbilder ließen den Nachwuchskräften kaum Ruhepausen. So wurden sie zunächst zu einem Einsatz gerufen, bei dem der Austritt von Gefahrstoffen gemeldet wurde. Dann ging es zu einem Landwirtschaftlichen Betrieb, wo es zu einem weiteren Feuer gekommen sein sollte. Zum Abschluss wurde ein simulierter Verkehrsunfall aufgebaut, bei dem die jungen Retter helfen sollten.

Auch Willichs Bürgermeister Christian Pakusch ließe es sich nicht nehmen, vorbei zu schauen und den Nachwuchskräften seinen Dank auszusprechen. Sogar zu einem der Einsätze begleitete er sie. So waren die Jugendlichen nach Ende ihres simulierten Dienstes nach 24 Stunden zwar müde, aber zufrieden. Der Dienst bei den „Großen“ kann kommen.

(svs)