Die Marke Apfel

Der neue Tönisvorster Slogan wird schon umgesetzt: Von der Verwaltung gibt’s passende Präsentkörbe.

Tönisvorst. Wie freute sich Bürgermeister Albert Schwarz am Abend der Slogan-Verkündung, als er feststellte: "Typisch Tönisvorst - das war bisher durchweg negativ besetzt. Durch unseren Wettbewerb und die unglaubliche Beteiligung unserer Bürger haben wir das ins Positive umgekehrt." Denn, und da sprach Schwarz nicht nur für die Jury: "Tönisvorst, die Apfelstadt am Niederrhein - das kommt an." Eingereicht hat den Siegerslogan die 21-jährige Lena Schumacher, eine der jüngsten von insgesamt 128 Teilnehmern der WZ-Aktion.

Die vielen positiven Stimmen bestärken Schwarz in seinem Plan, den neuen Slogan für die Stadt möglichst bald mit Leben zu füllen. In einer der nächsten Ratssitzungen soll das Thema sein.

Die Künstlergruppe "facette" hat als eine der ersten Gruppen den Finger gehoben: "Wir widmen dem Thema Apfelstadt unsere Herbstausstellung." Und Grafiker der Hochschule Niederrhein wollen bei der optischen Umsetzung des Slogans helfen.

Konkret umgesetzt wird der neue Slogan der Stadt schon in der Stadtverwaltung, wenn es etwa um die Präsente zu Gold- und Diamantenen Hochzeiten geht: Heike Wiesenhöfer hat Körbe angeschafft, die mit Äpfeln, Apfelmus, Sirup, Honig, Senftöpfchen und Marmelade bestückt werden. Dazu gibt’s eine Karte, die Roswitha Schöler entwickelt hat und die den Hinweis "Die Apfelstadt am Niederrhein" trägt.

Die WZ-Redaktion haben auch kritische Stimmen zu dem Slogan erreicht. So fragt Hans-Joachim Berndt aus Vorst, ob denn "der Apfel der einzige gemeinschaftliche Nenner von Vorst und St. Tönis" sei. In seinen Augen sei es einer der kleinsten. "Glauben die Juroren", fragt Berndt, "mit dem gewählten Slogan eine Touristeninvasion auslösen zu können"? Nichtsdestotrotz beteiligt sich Berndt als Ideengeber, wie man denn den Slogan mit Leben füllen könnte: "Die Stadt Tönisvorst könnte ja eine Apfelkönigin küren."

Udo Dähnhardt aus St. Tönis schickt Glückwünsche zur Entscheidung - und eine große Portion Ironie gleich hinterher: "Ich bin so froh, dass Herr Abbelen sich nicht an der Wahl beteiligt hat; denn was wäre das für eine Gaudi, wenn wir dann die Stadt der Frikadellen oder gar der kleinen Würstchen geworden wären".

Volker Garlich aus St. Tönis mutmaßt, dass man "abzüglich doppelter, illegaler, unlesbarer und kopierter Vorschläge" wohl in den sauren Apfel beißen musste. "The Big Apple, Germany" lasse grüßen, schreibt er.