Dirtbike-Anlage: Ärger um „Panzersperre“
Um den Weg über den Trampelpfad durch das Wäldchen zu unterbinden, wurde die besagte "Panzersperre" angelegt. Das massive Eingreifen der Stadt stößt auf. Junge Union und SPD machen Druck.
Schiefbahn. Die massive Absperrung am Ende der Stichstraße erinnert an eine Panzersperre: Große Baumstämme sind übereinander gelegt worden, um dieses "Ensemble" herum steht ein Absperrgitter. Doch nicht etwa schweren Fahrzeugen soll hier der Eingang zum so genannten Klosterwäldchen an der ehemaligen Verseidag verwehrt werden, sondern Jugendlichen.
Das Wäldchen war zu einer (illegalen) Dirtbike-Anlage umgebaut worden, die jetzt von der Stadt beseitigt wurde. Zudem wird es gerne von Kindern und Jugendlichen als Abkürzung in Richtung Realschule benutzt. Nicht zuletzt pendeln Schüler hier zur Aldi-Filiale, wo sie sich Süßkram und sonstige Knabbereien kaufen.
Die Abfall-Papierchen landen dann schon mal auf der Straße, auch führt der Trampelpfad durch den frisch angelegten Grünzug hinter den Häusern. Bei einer Wohnbereichsbegehung der FDP gab es darüber Beschwerden von Anwohner. Die Liberalen gaben den Hinweis an die Verwaltung weiter - und die reagierte.
Um den Weg über den Trampelpfad durch das Wäldchen zu unterbinden, wurde die besagte "Panzersperre" angelegt. Was SPD-Ratsherr Jürgen Hansen auf die Palme bringt: "Unmöglich, dieses Schulweg-Verhinderungsinstrument", sagt er und fordert in Namen seiner Partei die sofortige Beseitigung der Sperre.
Das Gelände gehört der Stadt, seit sie das St. Bernhard-Gymnasium vom Orden der Hünfelder Oblaten übernommen hat. Christian Pakusch (24), CDU-Ratsherr und Vorsitzender der Jungen Union, erinnert sich, dass das Wäldchen auch in seinen Schüler-Zeiten als "Rückzugsbereich" diente.
Betreten werden kann es sehr leicht: Von einem Zaun in Richtung Verseidag ist nur noch ein Rest rostiger Draht übrig geblieben, der gefährlich auf dem Boden liegt. Und die Mauer zur Realschule ist an mehreren Stellen durchbrochen.
Nach Auskunft von Andreas Hans vom Geschäftsbereich Landschaft und Straßen soll sich an diesem Zustand schon bald etwas ändern. Die Baum-Absperrung sei ein Provisorium, um die jungen Pflanzen zu schützen. Und auf die Dirtbike-Anlage sei man vor Ort von Anwohnern aufmerksam gemacht worden.
Deren Beseitigung kann Jura-Student Christian Pakusch nachvollziehen: "Wenn was passiert, haftet die Stadt." Die JU wolle jetzt aber Druck in der Sache machen und den Bürgerantrag der Jugendlichen auf Bau einer Dirtbike-Anlage mit einem eigenen Antrag unterstützen.
Ins Klosterwäldchen gehöre sie aber nur dann, wenn es dort keine Beschwerden gebe. Bedauerlich sei, dass die bis vor einem Jahr entsprechend genutzte Fläche am Schiefbahner Fernsehturm nun privat genutzt werde: "Die war super, da bin ich selbst schon gefahren."