Drei neue Schulsozialarbeiter sollen vermitteln

Die Fachkräfte sind seit Anfang Juni dabei, an den Förder- und Grundschulen Kontakte zu knüpfen.

Willich. Drei neue Sozialarbeiter stehen seit Anfang Juni an den Willicher Grundschulen und Förderschule als Ansprechpartner für Schüler, Eltern und Lehrer zur Verfügung. Noch sind Saskia van Hettinga Voß, Stefan Külkens und Sören Retz in der Findungsphase.

„Wir haben zunächst Kontakt zu den Schulleitungen aufgenommen und uns in den Lehrerkonferenzen vorgestellt“, sagt Stefan Külkens. Die drei neuen Kräfte sind überrascht, dass es an allen Schulen einen hohen Bedarf gibt. „Wir sind mit offenen Armen empfangen worden“, sagt Saskia van Hettinga Voß.

Finanziert werden die 2,75 Stellen bis Ende 2013 vom Bund, denn die Schulsozialarbeiter sollen sich besonders darum bemühen, dass das Bildungs- und Teilhabepaket bekannter wird. Leistungen wie Nachhilfe, Sportverein oder Musikunterricht können unter anderem für Kinder von Arbeitslosengeld-II- oder Wohngeldempfängern finanziert werden. Auch Kosten für Schulmaterialien, -ausflüge und Mittagessen werden übernommen.

In der ersten Jahreshälfte 2012 sind beim Kreis Viersen und dem Jobcenter des Kreises insgesamt rund 3650 Anträge eingegangen. Das Thema Bildungs- und Teilhabepaket sei im Kreis Viersen zu schleppend angelaufen, kritisiert Awo-Geschäftsführer Bernd Bedronka. Die Awo organisiert die Schulsozialarbeit für die Stadt Willich. „Mit der Schulsozialarbeit hätten wir früher beginnen können“, sagt Bedronka. Nun würden die Kommunen hinterherhängen.

Aber für die neuen Fachkräfte in Willich ist das Paket nur ein Teil der Arbeit. Auch die Nachfrage nach klassischer Sozialarbeit sei groß. Schließlich könne man die Anspruchsberechtigten nicht auf den ersten Blick erkennen — einen Unterschied wollen die Sozialarbeiter auch nicht machen. Jeder, der Hilfe braucht, kann sich an sie wenden. Es soll feste Sprechstunden geben. Außerdem wollen sie in Schulklassen hospitieren, sich über Flyer bekannt machen und bei Elternsprechtagen oder Schulfesten als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Auch die Lehrer wenden sich mit Fragen an die Sozialarbeiter. Zum Beispiel bitten sie um Hilfe, wenn das Wohl eines Kindes gefährdet ist. „Lehrer haben schon mal Probleme, mit den Eltern über bestimmte Themen zu sprechen, zum Beispiel über Empfehlungen für Schulen“, sagt Stefan Külkens.

Als Vermittler wollen sie zum Beispiel bei Hausbesuchen zur Seite stehen. Lehrer seien mit solchen Aufgaben zeitlich schon mal überfordert. Zudem wollen die Sozialarbeiter in Projektarbeiten Themen wie soziales Miteinander angehen. Auch wollen sie mit Vereinen und Jugendfreizeiteinrichtungen in Kontakt treten und die Arbeit vernetzen.

Die neuen Kräfte sind in den Grundschulen im Einsatz, um Probleme früh anpacken zu können. Auch den Übergang zu weiterführenden Schulen wollen sie erleichtern. Neben den Neuen sind die Sozialarbeiterinnen Jutta van Amern und Gertrud Rohde-Wanders weiterhin im Einsatz. Gertrud Rohde-Wanders verlagert ihre Arbeit nach und nach immer mehr von der Johannesschule auf die neue Gesamtschule. Jutta van Amern widmet sich an der Robert-Schuman-Gesamtschule besonders dem Thema Inklusion.