Drogenprozess: Marihuana in der Dunstabzugshaube versteckt

Die Angeklagten räumen Drogenhandel und Waffenbesitz ein. Der Prozess wird fortgesetzt.

Tönisvorst. Umfangreiche Telefonüberwachungen hatten zu der Festnahme der drei Drogenschmuggler aus Tönisvorst, Willich und Köln geführt.

Kurz zuvor hatten sie Marihuana über die Grenze gebracht (die WZ berichtete). Bei anschließenden Durchsuchungen wurden Waffen, Drogengeld und Handys sichergestellt.

Durch die Überwachungen gingen den Ermittlern allerdings auch zahlreiche weitere Verdächtige ins Netz. Zwei der Männer befinden sich in Haft.

Jetzt sagte ein Polizist vor dem Krefelder Landgericht gegen die insgesamt drei Angeklagten aus, die sich seit der vorvergangenen Woche wegen Drogenschmuggels und wegen Handels mit Marihuana sowie Waffenbesitzes verantworten müssen.

„Es gibt auch viele Erkenntnisse zu den Dealern“, berichtete der Beamte. Die ließen sich über Handynummern zurückverfolgen, die der 20-Jährige aus Tönisvorst angewählt hatte. Bei einem Niederländer habe er jeweils Marihuana „im Kilobereich“ bestellt. Der niederländische Dealer, seine Freundin oder auch sein Bruder hätten die Drogen dann zum verabredeten Treffpunkt gebracht.

Auch zu weiteren Kurieren und Abnehmern gebe es schon Namen und Adressen. Des Weiteren sprach der Beamte von ungewöhnlichen Drogenverstecken, die genutzt worden sein sollen. Einer der Angeklagten soll Marihuana in der Dunstabzugshaube der elterlichen Wohnung deponiert haben. Außerdem sei Marihuana mit dem Küchenmixer bearbeitet worden.

Der Ablauf der Drogenfahrten habe sich meist recht einfach gestaltet. Nachdem der Tönisvorster per Handy eine Bestellung aufgab, beauftragte er einen Kurier und fuhr selber mit einem weiteren Begleiter über die Grenze. Dann tauschte er Geld gegen Drogen, verstaute diese in dem Fahrzeug des Kuriers und man traf sich erneut in Deutschland.

Dass die Männer bei vielen Fahrten beobachtet wurden, hatten sie nicht geahnt. Die beiden 20-Jährigen gaben an, selber Marihuana zu konsumieren. Der 24-jährige Kurier hatte lediglich Geld gebraucht. Einen Großteil der Vorwürfe räumte das Trio bereits ein. Die Richterin kündigte schon an, dass man vor Gericht wohl einige der aufgezeichneten Telefongespräche anhören müsse. Der Prozess wird fortgesetzt.