Ehrenamt: DRK fürchtet Überbelastung seiner Helfer
Die Arbeit Freiwilliger wird anstrengender, sagen Verantwortliche — trotz steigender Mitgliederzahlen.
Anrath. Die Ehrenämtler des Deutschen Roten Kreuzes, Ortsverband Willich, haben im vergangenen Jahr 19 174 Einsatzstunden geleistet — ein Jahr zuvor waren es 12 116 Stunden. „Einige Mitglieder sind über 1 000 Stunden gekommen“, gab der Ortsverbandsvorsitzende Guido Görtz bekannt. Die Zahl der aktiven Helfer ist mit 32 begrenzt, weitere 27 DRKler engagieren sich beim Rettungsdienst.
Zum Glück ist die Jugend an der Arbeit des Roten Kreuzes interessiert: Lucia Leesker, Leiterin des Jugendrotkreuz, hatte im vergangenen Jahr 16 Kinder und junge Erwachsene im Alter von neun bis 21 Jahren in zwei Gruppen. Anfang nächsten Jahres wird eine dritte Gruppe gebildet: Erstmals nimmt das Rote Kreuz dann Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren auf.
Die Stellvertretende Kreisvorsitzende Wilma Jansen sagte, dass jemand, der ehrenamtlich einen Großteil seiner Freizeit zur Verfügung stellt, sich schon mal für sein Engagement rechtfertigen muss. „Es ist gut und richtig, das zu machen“, lautet aber ihr Standpunkt. Das sieht die Feuerwehr ähnlich: „Wir sind froh und dankbar, einen solch starken und unterstützenden Partner an unserer Seite zu haben“, so Stadtbrandmeister Thomas Metzer.
Günther Faßbender, DRK- Bereitschaftsleiter
DRK-Bereitschaftsleiter Günther Faßbender fürchtet eine Überlastung der Ehrenamtler: „Wie lange können wir das noch bewältigen?“ 1 500 Stunden verschlang die Präsenz auf den Schützenfesten, mehr als 2 000 Stunden wurden in Fortbildungen investiert. Vereinzelt werden die Willicher DRKler außerhalb des Kreisgebiets aktiv, wie zum Beispiel beim Hochwasser in Ostdeutschland und beim Rockerkrieg in Mönchengladbach.
Schatzmeisterin Anita Kuhnen sagte, dass der Ortsverband finanziell gesund sei. Das sei wichtig, schließlich wolle das Rote Kreuz auf der Lerchenfeldstraße/Ecke Kleinkollenburgstraße bauen. Wenn alles wie geplant läuft, könnte es bereits im Sommer 2014 starten. Christoph Macke, langjähriges Mitglied, lobte den Ermutigungsgottesdienst in Niederkrüchten.
Wer Leistung bringt, ohne einen Cent für seinen Einsatz zu bekommen, der genieße jede Form von Anerkennung und Wertschätzung. Mit dieser Einleitung verkündete Guido Görtz eine erfreuliche Mitteilung. „Der DRK-Präsident Rudolf Seiters wird nächstes Jahr nach Willich kommen“, sagte er. Der Termin stehe noch nicht fest.