Tönisvorst „Einfach genial“: Hoteser Schützen ziehen durch St. Tönis
Der Umzug am Pfingstsonntag war ein Höhepunkt des Festes. Etwa 350 Schützen und Musiker marschierten mit.
St.Tönis. Es war der große Treff, der einmal mehr die Menschen nicht nur aus der St. Töniser Honschaft näher zusammenrücken ließ. Gemeint ist das große Festzelt, das beim Schützenfest der Hoteser St. Sebastianus Schützenbruderschaft Benrad die Anlaufstelle war. Der 48-jährige König, Norbert Parlings, fasste kurz und prägnant die bisherigen Ereignisse zusammen: „Einfach genial.“
Das Klima war prima. Das lag nicht nur daran, dass der König der Chef der KTB-Gesellschaft ist, KTB steht für „Klima Technik Benrad“. Nahezu alle Honschaftsbewohner waren mittendrin. Auf zwei und sogar auf vier Beinen: denn anfangs ritten über 50 Kalt- und Warmblüter durch die Gemeinde, brachten die Berittenen oder die Kutscher und Planwagenfahrer die Maibäume zum Bruderschaftslokal „Wingertsches Erb“, zu König Parlings, Pastor Ludwig Kamm oder zu General Richard Hauser.
Schon dieser Maienritt war ein Erlebnis. Musiker spielten aus Planwagen heraus. Mit dabei waren neben den eigenen Zügen, darunter die von Hauptmann Franz-Josef Schmitz angeführten „Benrader Ehemänner“ und die Offiziersdamen vom „Queensclub“. Und sogar eine neue Formation, mit Pickelhaube und preußisch-blauer Gardeuniform, war dabei: Peter Reuter und sieben Kumpels hatten das Artillerie-Korps gegründet, führten eine selbst gebaute Kanone und Lafette mit. Und der königliche Koch, Christoph Schalm, bediente beim Maienritt an seiner Kutsche aus der mobilen Grillstation.
Der Festumzug am Pfingstsonntag war natürlich einer der Höhepunkte. Etwa 350 Schützen und Musiker, darunter viele befreundete Bruderschaften des Bezirksverbandes Kempen, aber auch Vereine, Karnevalisten oder die Feuerwehr, machten sich auf den Weg zum neuen Paradeplatz.
Einer strahlte über das ganze Gesicht: Johannes Breuers. Der 77-Jährige ist seit 25 Jahren der Kutscher der Doktorgruppe mit den „Medizinern“ Bernhard Hauser und Johannes Achten. Breuers wurde für sein Engagement vom Ersten Brudermeister Heinrich Driehsen geehrt.
Um beim Königsgalaball einen guten Eindruck zu hinterlassen, hatte König Norbert Parlings mit seinen Ministern Bernd Landwehrs und Georg Achten sogar einen Tanzkurs gemacht. Mit ihren Frauen Anke, Maggy und Birgit gab es beim Wiener Walzer und beim Disco-Fox nur die besten Haltungsnoten.
Gut drauf war auch Brudermeister Heinrich Driehsen. Der 54-Jährige ist seit 25 Jahren im Vorstand und seit sieben Jahren Erster Brudermeister. Er fasste den Auftakt, die „Beachparty“, wie folgt zusammen: „Super zufrieden, volles Zelt, prächtige Stimmung.“
Alle vier Jahre feiern die Hoteser ihr Fest. Die Gemeinschaft besteht nur aus etwa 135 Mitgliedern, davon waren jetzt über 50 bei den Umzügen mit dabei. Die Jugend ist aber auf dem Vormarsch. Erstmals wurde mit der 19-jährigen Johanna Hauser sogar eine Jungschützenkönigin präsentiert. Das nächste Fest ist 2020. Dann wird die Gemeinschaft seit 625 Jahren bestehen. Mitte 2019 wird der Jubiläumskönig ermittelt.