Ferienspaß in Schiefbahn: Zwischen Stall und Surfbrett

Auf dem Berderhof treffen Kinder auf Kälbchen und übernehmen die Patenschaft für ihr „eigenes“ Tier.

Schiefbahn. "Oh, wie süß!" Da sind sich die Kinder auf dem Berderhof einig. Sie sind zwei Wochen lang täglich dort und erleben unter der Anleitung von Cornelia Heyes Land und Bauernhof. Am Freitag haben sie ein neugeborenes Kälbchen gesehen. Es liegt mit scheinbar viel zu langen Beinen zusammengerollt im Stroh und atmet schwer.

"Es hat noch Schleim in der Lunge, deswegen röchelt es", erklärt Georg Heyes. Der Landwirt beherbergt die Ferienaktion, die seine Nichte Cornelia durchführt. Die Geburt des Kälbchens durften die Kinder allerdings nicht miterleben. "Es lag total verdreht im Mutterleib", sagt Heyes. Der Tierarzt war mit seiner Assistentin da, sie musste das Ungeborene erst drehen.

Dass nicht alle Rinder auf Weiden Kühe sind, hat Cornelia Heyes den Kindern bereits erzählt. "Es gibt ja auch Färsen", sagt sie. "Die haben dann noch kein Kalb geboren." Dass das nötig ist, damit eine Kuh Milch geben kann, wissen die Kinder auch schon. "Das ist ja wie bei Frauen. Wenn die keine Babys haben, haben die auch keine Milch", sagt sie.

Die Ferienaktion folgt einem Plan, der variiert werden kann. Die Kinder frühstücken während der Geburt auf der anderen Seite des Hofes unter einem gemütlichen Vordach und haben davon nichts mitbekommen.

Die Gruppe mit den blauen T-Shirts räumt den Tisch ab. So einfach ist Ken (Name geändert) dabei nicht davon zu überzeugen, dass er den umgedrehten Becher, unter dem eine Wespe gefangen ist, stehen lassen soll. Zu gern hätte er sie wieder frei gelassen.

"Ich weiß", sagt er schließlich resigniert, "sonst bekomme ich die rote Karte." Cornelia Heyes und ihre Betreuer haben unmissverständlich klar gemacht, welche Regeln gelten.

Unterdessen haben ein paar Jungs auf halbierten dicken Ästen gesurft und laden die Surfbretter in einen Bollerwagen. "Dürfen wir jetzt zu unseren Paten?", fragt Niklas (5). Die Gruppe geht zum Zwinger.

"Am ersten Tag wird festgelegt, welches Kind nach welchem Tier sehen muss", sagt Betreuerin Michelle. Nun kauern beide vor dem Zwinger, haben die Hände durch den Maschendraht gesteckt und streicheln die Jagdhunde ausgiebig. "Die Ohren sind besonders weich", sagt Niklas, und Rosie nickt zustimmend. Insgesamt zwölf Kinder zwischen fünf und elf Jahren haben das Angebot angenommen, auf dem Berderhof etwas Neues zu erleben.