Flotte Karnevalsparty für Kinder in Willich
Viele Pluspunkte gab es für das Programm der „Schlossgeister-Veranstaltung“, Abzüge nur bei der Zahl der Partybesucher.
Neersen. Bei der rund dreistündigen Kinder-Karnevalsparty der Karnevalsgesellschaft „Schlossgeister“ am Samstagnachmittag im Wahlefeldsaal gab es nur einen Schwachpunkt: die niedrige Besucherzahl. Es waren keine 100 Kinder, Eltern und Großeltern gezählt, die ein abwechslungsreiches Programm genossen.
Dass sie sich in dem Saal nicht verloren vorkamen, lag an den vielen Gästen: Allein die Karnevalsgesellschaft Verberg kam mit rund 60 Mitgliedern für eine gute halbe Stunde vorbei und sorgte für Stimmung. Sitzungspräsident Jürgen Leipertz war wieder als Pirat verkleidet, er machte seine Sache sehr gut und ließ wieder den „Dackel Waldemar“ aufleben: „. . .und wenn sie abends dann spazieren gehen, dann kann man Dackelbeine wackeln sehn.“
Die Kinder ließen ihre Beine ebenfalls wackeln und hatten ihren Spaß. Es traten unter anderem die Neersener „Tanzsterne“ unter der Leitung von Martina Weuffen auf, die Prinzengarde der Stadt Willich und der Zauberer Klaus Lüpertz. Um die Kinder mit den verschiedenen Darbietungen nicht zu überfordern, hatte Leipertz eine geniale Idee: Er lud die Kinder ein, auf die Bühne zu kommen und einfach zur Musik zu tanzen. Einen kleinen Piraten störte dabei ein wenig sein Säbel. Der Cowboy gab das Gewehr schnell bei seiner Mutter ab. Und eine Giraffe verstand es, sich besonders gut zur Musik zu bewegen.
Das kann man auch von den Tänzerinnen und Tänzern der KG Verberg sagen — diese befreundete Karnevalsgesellschaft kommt schon seit über 20 Jahren zu den Kindersitzungen nach Neersen. Prinz Eric I. (11) und seine Prinzessin Grit I. (11) traten selbstbewusst auf und animierten ihr Publikum zum Mitmachen.
Reiner Brüggen, der Vater des Prinzen, und Michael Schubert, der Geschäftsführer der KG Verberg kennen das Problem nicht, dass die Willicher in diesem Jahr plagt, nämlich ohne Kinderprinzenpaar dazustehen.
Es war schon ein wenig deprimierend, als der 1. Vorsitzende der KG Schlossgeister, Detlef Nicola (Foto), Prinz Paul I. und seiner Prinzessin Clara I. die Insignien der närrischen Regentschaft, Kette und Zepter, abnahm und kein neues Kinderprinzenpaar präsentieren konnte. Im vergangenen Jahr hatten Paul und Clara mangels eines „großen“ Stadtprinzenpaares oft, zum Beispiel bei der Schlosserstürmung, in vorderster Front gestanden. Kein Wunder, dass der zehnjährige Ex-Prinz gestehen musste, dass der Abschied schon ein bisschen weh tue.