Berufskolleg Rhein-Maas: Auf sportlichem Bildungsweg
Ab nächstem Schuljahr bietet das Berufskolleg Rhein-Maas das Sport-Abi an. Die Planungen dafür sind im vollem Gange. Die Nachfrage ist hoch.
Willich. Der Begriff sei irreführend, gibt Christian Kirwa zu. Freizeitsportleiter, klingt irgendwie sperrig. „Damit sind nicht die Leute auf der Couch gemeint, die die Bundesliga samstags am lautesten kommentieren“, sagt er. „Sportlichkeit ist extrem wichtig.“ Unter der Leitung von Christian Kirwa führt das Berufskolleg Rhein-Maas im Standort Willich ab kommenden Schuljahr den neuen Bildungszweig Freizeitsportleiter ein. „Man kann auch vom klassischen Sportabitur sprechen“, sagt Kirwa.
Ein Leistungskurs mit fünf Stunden Sport wöchentlich, moderne Sportstätten und eine enge Verflechtung von Theorie und Praxis. Diese Punkte sollen künftig die Grundlage für das Sportabitur bilden. Bei der Vorstellung am Berufskolleg in Willich legten die Verantwortlichen großen Wert darauf, dass die Schüler kein leichteres Abi machen. „Es ist ein Abschluss wie in anderen Bereichen auch — genauso anspruchsvoll“, sagt Annett Richter, Leiterin des Standortes Willich.
Der Plan: Neben den Pflichtleistungskursen Sport und Biologie belegen die Schüler Fächer wie Didaktik, Methodik und Erziehungswissenschaften. „Natürlich sind auch Deutsch, Englisch und Geschichte im Lehrplan. Da kommt keiner dran vorbei“, sagt Richter. Die künftigen Schüler erlangen nach drei Jahren das Abitur und sollen dadurch die Chance bekommen, jedes Wunschstudium zu beginnen. „Das ist ein großer Anreiz für die Jugendlichen“, sagt Christian Kirwa.
Schließlich, so die Idee, bereiteten sich die Jugendlichen auf eine Zukunft in der Sportbranche vor. Ob Physiotherapeut, Sportmediziner oder Diplombiologe - besonders die Gebiete Fitness und Gesundheit erlebten in der Gesellschaft zurzeit einen Aufschwung. „Der neue Zweig passt optimal in den Zeitgeist der Jugendlichen und wird auch in Unternehmen immer wichtiger“, bestätigt Bildungs-Dezernent Ingo Schabrich.
Mit dem Angebot spreche die Schule vor allem die Jugendlichen aus dem Kreis Viersen, aber auch die Sportbegeisterten in Mönchengladbach und Kreis Kleve an. Mit Andrang aus Kempen, Grefrath oder Tönisvorst rechnet Schabrich nicht. „Die haben in ihrer Nähe ihre Standorte.“
Das Interesse im Kreis Viersen ist jedenfalls seit einigen Jahren hoch. Deswegen seien alle Beteiligten nun sehr froh, das Okay von der Bezirksregierung erhalten zu haben. Die einzige Bedingung: Der Schulleitung in Willich muss genügend Anmeldungen aus dem Einzuggebiet vorweisen.
„Bisher haben wir 33 Anmeldungen“, verrät Richter. Außerdem führen wir weiterhin Beratungsgespräche. „Unser Ziel ist, dass wir nach den Sommerferien mit zwei Klassen starten können, also rund 60 Schülern.“
Gespräche können Interessenten jederzeit unter der Telefonnummer 02154/33 26 ausmachen. Außerdem findet jeweils am Montag 10. und 23. März um 19 Uhr ein Informationsabend in der Aula des Berufskollegs Rhein-Maas Standort Willich statt. Weitere Informationen gibt es auf: