Fluglärm: Düsseldorfer Flughafen will mehr Starts und Landungen
Ein Mitarbeiter vom Düsseldorfer Flughafen stellte dem Planungsausschuss die Pläne vor. Die Flugrouten bleiben unverändert.
Willich. Keine gute Nachricht für alle, die schon jetzt unter Fluglärm leiden: Der Düsseldorfer Flughafen will mehr sogenannte Slots, also Starts und Landungen. In den Spitzenzeiten sollen 60 Slots pro Stunde möglich sein — zurzeit sind es 47.
Auf Initiative der CDU-Fraktion stellte Lutz Honerla von der Abteilung „Marketing und Strategie“ des Flughafens das Vorhaben im Willicher Planungsausschuss vor. Honerla hatte sich gut vorbereitet. „Sie werben auf der Internetseite der Stadt mit der Nähe zum Düsseldorfer Flughafen.“ Mehr Starts und Landungen, aber vor allem das Mehr an Flexibilität sei wichtig, um den Wirtschaftsstandort zu stärken. „Wenn wir die Nordbahn aktuell nutzen möchten, müssen wir diese Nutzung eine Woche vorher beantragen“, klagte Honerla. So könne man nicht auf Verspätungen und andere unerwartete Ereignisse reagieren. Durch die Optimierung könnte es zu 252 000 Slots im Jahr kommen. Derzeit werden etwa 219 000 erreicht.
Honerla erklärte außerdem: „Der Angerland-Vergleich wird durch uns nicht angetastet. Es wird auch keine Änderung der Flugrouten geben.“ Schließlich bleibe auch das Nachtflugverbot in der bestehenden Form erhalten. Und die Nutzung der Nordbahn bleibe auch künftig auf 50 Prozent der Betriebszeit über Tage beschränkt.
Der Airport-Mitarbeiter stellte die konkreten Arbeiten auf dem Gelände vor. „Ein Verwaltungsgebäude wird abgerissen, um Platz zu schaffen für fünf Flugzeug-Abstellplätze. Eine Grünfläche im Norden des Geländes wird zu drei weiteren Positions-Plätzen für Flugzeuge hergerichtet“, sagte Honerla. Der Flughafen stelle 21 Millionen Euro für Lärmschutz zur Verfügung — Willich befindet sich allerdings nicht in der Lärmschutzzone.
Wolfgang Dille (CDU) wollte wissen, wie sich die höhere Zahl von Starts und Landungen auf den Fluglärm auswirkt. Und er bat, eine Infoveranstaltung für die Menschen in Willich-Nord zu organisieren. „Eigentlich ist die Phase der Vorstellung des Projekts beendet. Aber schreiben Sie uns, wir werden dann darüber entscheiden“, sagte Honerla. Bezüglich des Lärms sei eine Studie in Arbeit.
Dr. Paul Schrömbges (CDU) brachte den Zwiespalt zum Ausdruck. „Wir Willicher wissen, welchen Einfluss der Flughafen auf die Prosperität unserer Stadt hat. Zugleich ist uns aber auch der Lärmschutz wichtig.“
Honerla hatte erwähnt, dass Maschinen unter zwei Tonnen Gewicht nicht mehr ab Düsseldorf starten und landen dürfen sollen. „Fliegen die dann von Mönchengladbach aus?“, wollte Hans-Joachim Donath (FDP) wissen. „Unter anderem“, erklärte Honerla: „Es handelt sich allerdings nur um rund 200 Flüge im Jahr.“