Geflüster: Roter Traktor rollt bald wieder
Harry Klupsch bringt Tannenbäume. Die hängen auch im Neersener Schloss.
Willich/ Tönisvorst. Bald ist er wieder unterwegs, der rote Traktor mit dem St. Töniser Harry Klupsch am Steuer, der die Tannenbäume rund bringt, die die Menschen bei der Kolpingsfamilie gekauft haben.
Das gute Stück ist in den letzten drei Monaten schwer renoviert worden, hat vier neue Reifen, neue Lackierung und eine neue Lagerung für die Vorderachse bekommen. "Mit meinem Freund Walter Borgartz habe ich eine Probefahrt gemacht, jetzt steht der Trecker wieder bei Bauer Heinrich Driesen in der Scheune", freut sich Klupsch.
Ganz fertig ist er allerdings noch nicht. "Im Moment fehlen noch die McCormick-Embleme, die ich restaurieren muss", sagt Harry. So ganz nebenbei übt er schon wieder kräftig mit seiner Band Feedback, die einen neuen Solo-Gitarristen hat.
So ganz langsam erholt sich der Stadtflüsterer. Letzte Woche wurde er von heftigstem Muskelkater in der Bauchgegen geplagt. Den hatte er sich geholt, als er eine Mitteilung der Kreisverwaltung gelesen hatte, dass die mobile Radarfalle auf keinen Fall dazu dient, die Autofahrer abzuzocken.
Und dass die Teile, die zwei Millionen Euro jährlich bringen, gerade mal kostendeckend arbeiten sollen. "Wahrscheinlich hat die ganze Blitzerei noch einen wohltätigen Hintergrund", sagt der Flüster und merkt, dass er vom nächsten Lachkrampf geplagt wird.
Angekündigt hatte er’s schon länger, jetzt ist er seit ein paar Tagen weg: der türkische Laden im Wirichs Jäzzke in St. Tönis. Was aber nicht heißt, dass das Geschäft nun leer steht. Nein, ein Nachfolger hat sich gefunden. Hier wird jetzt allerdings kein frisches Gemüse oder Obst verkauft, sondern Handys - mit und ohne Vertrag. Mit Beilagen, zum Beispiel Ladekabel und Halterung fürs Auto.
Haben Sie sich letzte Woche auch gewundert, dass die Düsseldorfer Rotlichtgröße Bert Wollersheim Gastgeber beim Promi-Dinner am Sonntagabend auf Vox war? Und dass die Gäste in seinem Anwesen an der Krefelder Straße in Willich dinierten?
Möglicherweise haben Sie sich gefragt, ob Sie nicht in der WZ gelesen haben, dass der Bordellbesitzer die Stadt längst wieder verlassen hat. Sie halluzinieren nicht. Vox hat eine alte Folge ausgestrahlt, genauer: vom vergangenen Jahr. Weswegen sich auch der Kinderschutzbund Willich nicht über eine erneute Spende freuen kann.
Regina Bormann kennen die meisten Vorster als Chefin der Markt-Apotheke. Dass sie aber auch künstlerische Talente hat, beweist sie seit einigen Tagen in der Vorster Volksbank. Dort wurde eine Foto-Ausstellung unter dem Titel "Wasser und Licht - Elemente des Lebens" eröffnet.
Knapp 30 verschiedene Fotos mit Momentaufnahmen von Licht und Wasser sind zu sehen. Regina Bormann hat sie mit ihrer kleinen Digitalkamera gemacht, die sie immer bei sich hat. Einige Passepartouts sind von der Vorsterin Marlies Hinkes künstlerisch gestaltet worden, zwei fotografische Interpretationen gibt es zu Gedichten von Ulrike Göttlich (Kempen). Die Ausstellung an der Hauptstraße 6 ist bis 8. Dezember zu sehen.
Schon beim letzten Karneval hatten die Tannen aus Pappe für Aufsehen gesorgt: Die Damen der Willicher Personalabteilung waren zu Altweiber als Tannen verkleidet über die Gänge des Schlosses Neersen geschwebt. Bezug nahm man seinerzeit auf die nicht unumstrittene "Spartanne" des Bürgermeisters, die Weihnachten zuvor den Schlossflur geziert hatte.
Nicht zu jedermanns uneingeschränkter Freude: Der Baum war von eher überschaubar ebenem, eher schütterem Wuchs gewesen. Und schief war er auch noch. Jetzt erlebten die Kostüme recycelt ein weihnachtliches Comeback: Hübsch beleuchtet, sorgen sie an den Wänden des Flurs im dritten Stock des Schlosses Neersen für schöne Weihnachtsstimmung - womit Bürgermeister Josef Heyes langfristig betrachtet mit seiner Spartanne Recht behalten hat...
Still ruht der See - sagt man. Was auf den kleinen Teich nicht zutrifft, der auf dem Gelände der ehemaligen Kress-Fabrik liegt. Hier läuft das Wasser Tag und Nacht. Und was ganz kurios anmutet: Von allen Seiten stehen Schilder, die darum bitten: "Kein Brot einwerfen".
Was soll das? Die Erklärung klingt komisch, stimmt aber. Die Firma Faser Veredlung Tönisvorst nutzt das Wasser für ihre Produktion. Es wird immer wieder aufbereitet. Und damit sich nicht zu viele Algen bilden, sind Fische im Teich. Und die sollen eben die Algen fressen und kein eingeworfenes Brot. Klingt logisch, oder?
Ilse Jäger aus Vorst ärgert sich. Die Frau wohnt an der Oedter Straße. Und dort steht die Laterne mit der Nummer 10. Die funktioniert nicht, seit Wochen. Immer wieder rief die Anwohnerin bei der Stadt an. Nach sieben oder acht Wochen war tatsächlich mal jemand da, machte was.
Ergebnis: Jetzt geht die Lampe an, wenn’s dunkel wird. Und wenn’s so richtig dunkel ist, gegen 22 Uhr, geht sie wieder aus. Eine wirkliche Lösung ist das nicht.