Stadtgeflüster Glückskeks, Tee und eine Brezel
Ein Stadtgeflüster mit einem abmontierten Schild, einem talentierten Festspielleiter und viel Gesang gibt es aus Willich und Tönisvorst.
Willich/Tönisvorst. Eine Sache gibt es, da muss sogar der Stadtflüsterer lange den Kopf schütteln. Seit Jahren schon hing an dem Durchgang vom Kirchplatz zum Pastorswall das Schild „Dechant-Giesenfeld-Gasse“. Im vorigen Jahr nur wurde dort ein neues Wohngebäude gebaut und im Zuge der Abriss- und Bauarbeiten war das Schild „im Weg“. Nachbarn fanden es — sauber abmontiert — auf einem Abfallhaufen der Baustelle. Scheinbar sollte es entsorgt werden. So nahmen die Nachbarn das Schild an sich und fragten bei der Stadt nach, was damit geschehen solle. Eine Antwort erhielt man nicht. Behalten wollte man das Schild aber nicht — denn vielleicht findet es ja doch Platz an alter Stelle aber am neuen Haus. Und so übergaben die Nachbarn das Schild in sichere Obhut. Wenn die Stadt Verwendung für das Schild hat, möge sie sich bitte an den Stadtflüsterer wenden. Der wird aber ein Auge darauf haben, dass das Schild tatsächlich an seinen alten Platz kommt.
Ein Gedanke an Freilichttheater in Neersen fällt angesichts von Sturmböen und Dauerregen recht schwer — aber in knapp fünf Monaten beginnt die neue Spielzeit, und im Hintergrund laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. So sucht Intendant Jan Bodinus für sein Festspiel-Team noch einige Verstärkungen — unter anderem einen Gewandmeister bzw. eine Gewandmeisterin sowie einen Schneider bzw. eine Schneiderin. Auch ein(e) Maskenbildner(in) steht auf der Wunschliste des Intendanten. Nicht zuletzt würde er sich über interessierte Praktikanten zur Unterstützung der Regieassistenz in der Zeit vom 9. Mai bis zum 19. August freuen. Sie sollten über 18 Jahre alt sein, da die Arbeitszeiten auch nach 20 Uhr liegen. Bewerbungen können schriftlich an Schlossfestspiele Neersen, Hauptstraße 6, 47877 Willich, oder per E-Mail gerichtet werden an:
festspiele@stadt-willich.de
Einen Schauspieler für die nächste Spielzeit sucht Jan Bodinus offenbar nicht mehr. Eine kurzfristige Option hat er dafür jedoch. Denn der Intendant hat jüngst in einem China-Restaurant gegessen und am Ende im obligatorischen Glückskeks folgenden Spruch gefunden: „Sie haben das Zeug zu einem ausgezeichneten Schauspieler.“ Nach einem entsprechenden Foto auf Facebook gab es für Bodinus viele spöttelnde Reaktionen. „Augen auf bei der Berufswahl“ zum Beispiel oder „Jetzt hast du es schriftlich! Wehe dem, der etwas anderes behauptet“. „Na dann — besetz dich!“, lautet dagegen der Hinweis von Festspiel-Akteurin Maria Arnold. Mal sehen, ob sich der Herr Intendant daran hält.
Ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk haben jüngst die Besucher einer Veranstaltung erhalten, die im Spätsommer 2017 in St. Tönis war. Am 8. September öffnete die Firma Tingo Living/fleur ami im Gewerbegebiet Höhenhöfe mit vielen Freunden, Familie und Geschäftspartnern ihr neues Firmengebäude. Ein Fotograf machte damals ganz viele schöne Bilder von dem Ereignis, die jetzt in Form eines kleinen Heftchens an die Eröffnungsgäste gegangen sind. Ebenso haben Katrin und Marco Hübecker eine Doppel-CD mit Musik der sechsköpfigen Live-Band des Abends — die sich selbst „Die drei lustigen Vier“ nennt — dazu getan. „Schön, dass Sie dabei waren“, schreiben sie dazu. Der Stadtflüsterer war damals auch dabei — und bedankt sich auf diesem Weg ganz herzlich.
Einen überraschenden Neujahrsgruß bekam die WZ-Redaktion Niederrhein in Kempen vom Willicher Bürgermeister Josef Heyes (69) geschickt: Eine zwei Kilo schwere Brezel, gebacken und fein mit Zuckerguss und Mandeln versehen in der Schiefbahner Bäckerei Schmithuysen/Schmitz, brachte ein Bote vorbei. „Bevor wir erforschen, wer, wo, wann als erster den Neujahrsgruß gegeben hat“, schreibt er dazu. Und spielt damit auf den alten Brauch an, dass derjenige die Brezel spendieren muss, der als zweiter den Neujahrsgruß ausspricht. P.S. Der Redaktionsleiter der WZ, Tobias Klingen, war Josef Heyes vor einigen Tagen schon zuvor gekommen.
Eine Tasse Tee kann sicher ab und an bei den gestern angelaufenen Sondierungsgesprächen zwischen Union und SPD in Berlin nicht schaden. Udo Schiefner (SPD), Bundestagsabgeordneter aus Kempen, könnte da behilflich sein. Denn der WZ-Redaktion in Kempen hat er in den vergangenen Tagen schon einige genussvolle Tee-Momente beschert: Im Adventskalender, den er spendiert hatte, fanden sich 24 leckere Sorten mit Namen wie „New Energy“, „Wake up“ oder „Nachteule“. Das würde doch zu harten Verhandlungsrunden, die bis in die tiefe Nacht gehen, passen. Nach erfolgreichem Abschluss könnte dann „Hab’ Dich lieb“ ausgeschenkt werden. Und einen besonderen Aufguss könnte Schiefner seinem in Australien geborenen CDU-Kollegen Uwe Schummer aus Neersen bereiten: „Down Under“ heißt die Sorte.
Einen Abschied gab es vor wenigen Tagen in Viersen: Der dortige Kaiser’s-Markt hat am 30. Dezember dicht gemacht, da er durch eine Netto-Filiale ersetzt wird. „Damit ist der letzte Kaiser’s-Markt Deutschlands zu“, hieß es dazu in der Kreisstadt — was aber ganz sicher nicht stimmt: Nach wie vor ist in Neersen das Kaiser’s-Logo mit der goldenen Kaffeekanne am dortigen Lebensmittelmarkt zu sehen.
Eine zufriedene E-Mail des Wahl-Willichers Johannes Brand, der aus dem Münsterland stammt, flatterte jetzt der WZ ins Haus. „Mitsingabende erfreuen sich landesweit immer größerer Beliebtheit“, stellt er darin zufrieden fest. Brand zählt zu den „Pionieren“ auf diesem Gebiet und als er vor fünf Jahren mit seinem „Public Singing“ begann, konnte noch niemand ahnen, welch eine Welle damit ausgelöst würde. Brand hat seitdem über 250 Mitsingkonzerte am Niederrhein veranstaltet und für die Frühjahrstournee 2018 wieder über 30 Termine in seinem Kalender stehen. Waren es anfangs nur kleine Lokale, in denen er spielte, so füllt er mittlerweile auch größere Säle wie das TiG in Möchnengladbach oder die Partytur in Neuss. Die nächsten Termine: 9.1. Osterath, Kanapee, 19.1. Niederkrüchten, Das Kännchen, 24.1. Grevenbroich, Villa Erckens, 26.1. Viersen, Das Käffchen, 30.1. Neuss, Börsencafe, 1.2. Viersen, Eventhaus, 7.2. Möchengladbach, TiG, 9.2. Neuss, Partytur.
Einen oder mehrere Mitsänger sucht auch der MGV Liederkranz 1864 Willich. Denn der Traditionsverein möchte weiter den Chorgesang pflegen — im kleinen oder großen Rahmen. Interessenten sind herzlichst zu einer unverbindlichen Chorprobe eingeladen, die jeden Dienstag um 17.15 Uhr im Vereinslokal Schiffer beginnt.