,Glückskinder’ sind eingezogen
Der neue Betriebskindergarten am Hundspohlweg wurde jetzt offiziell eingeweiht.
Willich. Seit einer Woche werden „Glückskinder“ im Verbund-Betriebskindergarten der Stadt Willich betreut. Jetzt wurde die Einrichtung auch offiziell eröffnet.
Die Leiterin der Projektstelle Nicole Düser machte deutlich, dass Willich mit dieser Form von Betriebskindergarten in der Bundesrepublik einmalig dasteht und bereits Beachtung seitens der Familienministerin Kristina Schröder bekam.
„Von überall bekommen wir Anfragen, wie das bei uns — vor allem auch so schnell — über die Bühne gehen konnte.“ Die Kooperation zwischen der als Investor und Bauunternehmer auftretenden Firma Frauenrath, der Projektstelle und der Stadt Willich habe das ermöglicht.
Vor nicht einmal einem Jahr reifte der Plan, im Februar konnte mit den Bauarbeiten begonnen werden. „Es gibt viele Verbundkindergärten“, sagt Düser. „Aber da ist die Stadt nicht mit im Boot und dann kommt die Sache nicht voran.“ Die Zusammenarbeit mit Andrea Ritter von der Wirtschaftsförderung sei hervorragend gelaufen.
Bürgermeister Josef Heyes war es, der den Impuls von der Firma Saint Gobain mitbrachte. „Der Chef dort hatte sich beklagt, dass eine interessante Bewerberin abgesprungen sei, weil sie keine Betreuungsmöglichkeit für ihr Kind hatte“, sagt er zur Eröffnung. „Immerhin haben die 850 in Willich ansässigen Unternehmen 7500 Mitarbeiter.“
Er geht davon aus, dass das Alleinstellungsmerkmal Betriebskindergarten für weiteren Aufschwung im 200 Hektar großen Gewerbegebiet sorgt. Im Oktober 2012 stand das Konzept und schon Weihnachten waren bereits die Genehmigungen für das 750 Quadratmeter große offen und großzügig gestaltete Gebäude erteilt, das mitten auf dem Land zwischen dem Stahlwerk Becker und den Gewerbegebieten Münchheide liegt.
Seit einer Woche werden hier 23 Kinder von zwölf Pädagogen in drei Gruppen betreut. Anfangs zur Eingewöhnung nur einige Stunden, später zeichnet sich die Tageseinrichtung durch Öffnungszeiten von 7 bis 18 Uhr aus. 35 der 50 Plätze sind bereits belegt. „Mehr ist am Anfang nicht sinnvoll, wenn man eine Altersdurchmischung erreichen will“, sagt Andrea Ritter.
Elf Plätze sind von Willicher Firmen gebucht, acht davon werden erst im Laufe des Jahres belegt. „Wir haben momentan zwölf einjährige Kinder zu betreuen“, sagt Martin Pimpertz, der Leiter der Kindertagesstätte.