Großer Sport in der hitzigen Huverheide
Der vierte Apfelblütenlauf wurde durch ein kurzes Gewitter gestört.
Vorst. Es war der vierte Apfelblütenlauf — man kann also ab sofort von einer Traditionsveranstaltung sprechen. Und das Sportereignis war gestern bis gegen 14 Uhr extrem von der Sonne verwöhnt. Dann zogen dunkle Wolken und ein kurzes Gewitter auf, und der Zehn-Kilometer-Lauf startete erst, nachdem der Einsatzleiter Tim Eikelberg vom Ordnungsamt der Stadt Tönisvorst Rücksprache mit dem Deutschen Wetterdienst gehalten hatte. Die letzten Läufer freuten sich über leicht sinkende Temperaturen und wurden durch einige Regentropfen erfrischt.
Die vierte Ausgabe des Laufs war nicht nur ein Großereignis, das längst über die Region hinaus Anklang findet, es war auch ein organisatorisches Meisterstück. Die Zahl der ehrenamtlichen Helfer war groß wie nie — auch eine Folge der Sicherheitsvorschriften. Die Zahl der Teilnehmer war wieder auf 1500 begrenzt, der jüngste Teilnehmer war fünf Jahre alt, der älteste 76.
Schon bevor der Halbmarathon (21,1 Kilometer) um 10 Uhr mit rund 200 Teilnehmern startete, herrschte reges Treiben rund um den Sitz von action medeor in Vorst. Die „Notapotheke der Welt“ war wieder fest eingebunden. So gab Albert Schuffels in der Tiefgarage die Startunterlagen aus und einige Meter entfernt gehörte Pia Flasbeck von der Turnerschaft zu denen, die „Welcome-Bags“ an die Läuferinnen und Läufer verteilte — klar, dass da auch eine Frucht aus der Apfelstadt drin war. Auch für „action medeor“ war beim Apfelblütenlauf was drin: Vom Startgeld der erwachsenen Läufer gingen je fünf Euro an die Organisation.
Frank Weiß von „KreVital“ in Krefeld hatte unter einem Pavillon zwei Massageliegen aufgebaut — für Sportler mit Verspannungen. Fünf Kolleginnen halfen ihm bei der Arbeit.
Bevor die beiden Bands „Daydream“ (Kempen) und „Groove-Company“ für beschwingte Stimmung sorgten, holte das Moderatoren-Duo Annica Schüller und Dieter Könnes (WDR/Sky) Bürgermeister Thomas Goßen, den Präsidenten von action medeor, Siegfried Thomaßen und die amtierende Apfelkönigin Melanie Becker auf die Bühne. Goßen hatte nach einem grippalen Infekt in den vergangenen Tagen auf eine Teilnahme verzichtet. Sein Versprechen: „Nächstes Jahr laufe ich wieder mit.“
Start war an der Huverheide, Apfelkönigin Melanie Becker gab dort den Startschuss. Allerbeste Stimmung brachten die Kinder mit an den Start, sie liefen in drei Altersklassen und mussten 500 Meter zurücklegen. Oskar Helemann (7) ist eigentlich Handballer. Mit dem halben Kilometer hatte er keine Probleme. Ebenfalls sieben Jahre alt: Joshua Pather aus Krefeld. „Er macht drei Mal die Woche Sport“, sagte Mutter Sabine Pather-Hülsemann. Stolze Eltern machten unzählige Fotos, darunter auch Bilder, auf denen ihr Nachwuchs gemeinsam mit dem als „Lachsack“ verkleideten Josef Alberts aus Krefeld zu sehen waren.
Der Apfelblütenlauf hatte auch wieder eine Art Volksfestcharakter. Eigentlich hätten noch viel mehr Sportler starten wollen. Für die, die nicht unter den ersten 1500 Anmeldungen waren, gibt es einen kleinen Trost: Die farbigen Streckenmarkierungen — die Messungen waren gemeinsam mit dem Leichtathletik-Verband erfolgt — bleiben dauerhaft erhalten. Ein Rahmenprogramm und Applaus in der beschaulichen Huverheide gibt es aber erst wieder beim fünften Apfelblütenlauf.