Hauptschule Vorst Wiedersehen ein halbes Jahrhundert nach dem Schulabschluss
Anrath/Vorst · Ein Klassentreffen stand für den Abschlussjahrgang 1974 der Hauptschule Vorst auf dem Plan. Bei Schmitz Mönk in Anrath wurde das Wiedersehen gefeiert.
(tre) Die Begrüßungen im kleinen Saal der Gaststätte Schmitz Mönk sind voller Herzlichkeit. Kaum eingetreten, umarmen sich die Gäste und beginnen sofort zu erzählen. Ab und zu gibt es aber auch einen kurzen fragenden Blick, wenn man das Gegenüber nicht sofort erkennt und erst einen kleinen Hinweis benötigt. In der Anrather Hausbrauerei ist Klassentreffen angesagt: 50 Jahre nach dem Schulabschluss im Jahr 1974 an der Hauptschule Vorst gibt es das Wiedersehen.
Peter Joppen, Dieter Stey und Brigitte Helten, mit Mädchennamen Ostgies, haben das Treffen organisiert und freuen sich, dass „sich 32 Mitschüler angemeldet haben“, wie Helten informiert. Seinerzeit hatte die Klasse 42 Schüler. „Es war eine schöne Zeit, wenngleich es in der Schule strenger zuging als heute. Wir hatten noch wirklich Respekt vor den Lehrern“, bemerkt Marion Sommer, die den anderen noch als Klassenkameradin Marion Miesen bekannt ist. Ab und zu habe es von den Lehrern auch mal was hinter die Ohren gegeben, fügt Roland Henkel an und erinnert sich lachend, dass neben den Ohrfeigen auch das ein oder andere Mal Bücher durch den Klassenraum geflogen sind, wenn es zu laut wurde und sich Unaufmerksamkeit breitmachte.
„Aber wenn es Probleme gegeben hat, waren unsere Lehrer immer für uns da. Sie haben sich unheimlich um uns gekümmert, und man konnte sogar privat zu ihnen gehen“, erzählt Sommer. Das kann Peter Joppen nur bestätigen. „Irgendwie ging es in unserer Schulzeit noch familiär zu. Jeder kannte jeden. Wir hatten all die Jahre dieselbe Klassenlehrerin, die sich wie eine Mutter um uns gekümmert hat“, sagt Joppen.
Wenn er sich an seinen Schulweg erinnert, muss er schmunzeln. Bei Wind und Wetter sei es aufs Fahrrad gegangen und zur Schule geradelt worden. „Ich musste immer an der damaligen Vorster Müllkippe vorbei. Es gab keinen Radweg. Man fuhr mit dem Müllfahrzeugen als Konkurrenz auf der Straße entlang. Aber das hat auch funktioniert“, bemerkt Joppen. Mit einem Lachen erinnern sich alle an ihren Musiklehrer und den Blockflötenunterricht. „Wer falsch spielte, bekam die Blockflöte abgenommen, der Lehrer spielte die richtigen Töne auf dieser nach und gab sie zurück.“ Mundstück wechseln oder säubern habe es nicht gegeben. Das wäre heute gar nicht mehr denkbar, lautet der Tenor der ehemaligen Schüler.
Die Abschlussfeier im Saal der Gaststätte „Schwarzes Pferd“ in Vorst ist allen noch in Erinnerung. Und die Besonderheit, dass sich die Klasse mit zwei Kurzschuljahren konfrontiert sah, hat ebenso keiner vergessen. Die Stufen fünf und sechs erfolgten in einem Jahr. Was auch für die Stufen sechs und sieben galt. Für die meisten hieß dies um Umkehrschluss, dass die Schulzeit bereits mit 14 Jahren ein Ende gefunden hatte und es in die Lehre ging.