Herbststurm: Einsätze der Feuerwehr

Der Herbst hält mit großem Tosen Einzug — und reißt dabei Äste von den Bäumen und Ziegel von den Dächern.

Willich/Tönisvorst. Die Uhren ticken anders. Das hat nicht nur mit der Zeitumstellung auf die Winterzeit zu tun, nein, es ist auch das Wetter, das derzeit einiges durcheinander bringt. Denn pünktlich mit der Uhrumstellung in der Nacht zu Sonntag kam der Wetterwechsel.

Am Samstag hatte die Sonne noch bei rund 20 Grad vom Himmel gestrahlt, ganz so, als wollte der goldene Oktober uns in Sicherheit wiegen. Am Sonntag dann bereits ein anderes Bild: Regen, Wind und Wolken schoben sich vor die Sonne. Der Herbst machte ernst.

Wie ernst, das zeigte sich dann gestern, als orkanartige Böen die Blätter über die Straßen jagten und an Bäumen und Häusern zerrten. Der Deutsche Wetterdienst gab tagsüber Sturmwarnungen für die Region heraus, alles, was sich bewegen ließ, holten die Menschen in ihre Häuser.

Fleißig draußen unterwegs waren einzig die Feuerwehr und die Mitarbeiter des Bauhofs, die emsig damit beschäftigt waren, die Straßen von herabgefallenen Ästen und umgestürzten Bäumen zu befreien.

So waren an der Wilicher Straße in St. Tönis gleich zwei rund zehn Meter lange Äste von einer großen Eiche abgebrochen und auf die Fahrbahn gestürzt. „Die Straße war zum Teil blockiert, zwei Fahrzeuge wurden von den Ästen beschädigt“, so ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst. Auch an der Kempener Straße zwischen Vorst und Kempen musste ein großer Ast beseitigt werden, der zeitweise den Radweg versperrte.

An der Grundschule in Tönisvorst stürzte eine 12 Meter hohe Birke um und forderte den Einsatz der Helfer. Einige Bewohner der Kolpingstraße mussten um ihre Dächer bangen, als Ziegel von den Dächern stürzten. „Sie fürchteten, dass der Wind das ganze Dach abdeckt, aber wir haben nachgeschaut und das war nicht der Fall“, so die Feuerwehr.

Nicht ganz so schlimm sah es in Willich aus: „Wir sind noch relativ glimpflich davongekommen“, sagte Michael Knauf, stellvertretender Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Willich.

Los ging es hier mit den Einsätzen bereits am Sonntag: In Schiefbahn musste am Nachmittag ein Baum, von einem Wirtschaftsweg entfernt werden. „Den konnten wir noch mit Muskelkraft auf Seite schieben“, so Knauf.

Das war aber nicht immer möglich: In Anrath stürzte gestern Morgen ein rund acht Meter hoher Baum auf ein Haus. Das Dach und ein Dachfester wurden dabei beschädigt. Die Feuerwehr konnte den Baum zerlegen, um weitere Schäden am Gebäude zu verhindern.

Ein großer Ast versperrte später an der Tupsheide in Schiefbahn den Weg und forderte erneut den Einsatz der Feuerwehr. Und gegen Mittag wehte der Sturm in Willich an der Hans-Böckler-Straße in Münchheide einen Bootsanhänger auf die Straße.

Insgesamt fällt das Fazit in Tönisvorst und Willich aber recht glimpflich aus: Die Sachschäden waren relativ gering — und das Wichtigste: Personen kam an diesem stürmischen Herbsttag nicht zu Schaden.