Wie im Musical: MGV Liederkranz mit Gastchor
Im Kaisersaal präsentierte sich der MGV Liederkranz mit Gastchor.
Willich. Die Tage werden kürzer, das Laub wir bunt — wenn es nicht schon längst gefallen ist. Es ist Herbst, bald schon Winter. Doch vor der dunklen Jahreszeit brannte der Männergesangsverein Liederkranz 1864 Willich zusammen mit dem ThyssenKrupp Nirosta Chor Krefeld und Sängern des Chors der Stadtwerke Krefeld ein musikalisches Feuerwerk ab, bei dem alle Besucher noch mal ihre Akkus mit Fröhlichkeit und Leichtmut aufladen konnten.
„Lebe, Liebe, Lachen“ war das Motto, unter dem das Konzert zusammen mit Solisten aus bekannten Opernhäusern im Kaisersaal Schiffe veranstaltet wurde — und das wahrscheinlich zum vorletzten Mal.
Denn Jürgen Stuppan, Vorsitzender des MGV Liederkranzes, ist sich sicher: „Wenn hier im Kaisersaal 2015 die Lichter ausgehen, wird es schwierig für uns.“ Doch den Chef, der zusammen mit seinen 45 Chorbrüdern auch selbst auf der Bühne stand, bedrückt noch ein anderes Problem: „Uns fehlt der Nachwuchs.“
Aber: Auch wenn die Vorzeichen für die Zukunft des Chores und dessen Konzert-Domizil eher melancholischen in Moll liegen, war der Konzertabend am Samstag ganz und gar von heiteren Dur-Vorzeichen bestimmt.
Oper, Operette, Musical und Schlager brachte der Chor zusammen mit der Mezzo-Sopranistin Kerstin Brix, dem Tenor Artavazd Zakaryan und dem Bartion Fritz Ohlig zu Gehör. Begleitet wurde das Ensemble von Rüdiger Gönnert am Kontrabass und am Klavier von Gabriele Kortas-Zens. Von seinem Klavier aus übernahm Kapellmeister und Musikdirektor Juri Dadiani die Gesamtleitung.
Im zweiten Teil sang Mezzo-Sopranistin Kerstin Brix aus dem Musical „Kiss me Kate“ das Lied „Wunderbar“ und genauso wunderbar wie ihr Soloauftritt, war auch das gesamte Konzert. Mit Komponisten wie Carl Millröcker, Johann Strauß-Sohn und Franz Lehár schlug es den Bogen von der großen Wiener-Operette über das klassischen Musical mit George Gershwin und Cole Porter bis hin zum Schlager mit Dshingis-Khan.
Das Besondere: Die Chormitglieder durften selber Vorschläge machen, welche Titel im Konzert gesungen wurden. Dshingis-Khan zum Beispiel war der Wunsch des Chorvorsitzenden Jürgen Stuppan. Der Applaus am Ende des Konzertes war bis auf die Bahnstraße zu hören. „Es war ein tolles Konzert“, schwärmte Hildegard Teloy. Dem stimmten auch die seit Jahren treuen Gäste Friedhelm Meurer und Helmi Matta zu: „Immer wieder ein Genuss!“