Stadtgeflüster: Von fehlenden Schildern und vorhandenen Ausreden
Kennen Sie Kisten, in denen man seine Kinder aufbewahren kann? Und: Eine Berliner Firma entschuldigt sich.
Willich/Tönisvorst. Der Vorster Gottfried Roeffelen wohnt am Eduard-Heinkes-Platz in Vorst. Seine Adresse stellt ortsfremde Zusteller immer wieder vor Probleme, denn die Beschilderung ist — wie der Mann betont — seit einiger Zeit nicht mehr ausreichend.
So passiere es immer wieder, dass Pakete zurückgeschickt würden, weil man den Adressaten nicht gefunden habe. Und dann stehen die Menschen dort mit leeren Händen da.
Da muss man sich doch wundern, was heutzutage vom Einzelhandel so alles angeboten wird. In Sachen Kinder haben Eltern oder Großeltern ja schon viel erlebt. Doch das, was im jüngsten Prospekt des Tönisvorster Marktes Real angeboten wird, hat es in dieser Form wohl noch nicht gegeben:
Jetzt kann man die Kids offensichtlich in eine Aufbewahrungsbox stecken, wenn man mal eine Zeit lang auf sie verzichten will. In bunten Farben werden die Kisten angeboten, die die Supermarkt-Kette „Kinderaufbewahrungsboxen“ nennt.
Da hatte sich doch vor Monaten ein Neersener an die Redaktion gewandt und ein Problem mit der Firma Mercedes geschildert. Der Mann fährt ein C-Klasse-Modell, das über zehn Jahre alt ist. Als er Rost feststelle, wofür im Übrigen diese Serie berühmt-berüchtigt ist, wandte er sich an eine Werkstatt. Schließlich hatte er eine 30-Jahres-Garantie auf Durchrostung.
Daraufhin hatte ihm Mercedes eine lange Nase gezeigt. Der Rost gehe von innen nach außen. Die Garantie beziehe sich auf den umgekehrten Vorgang. Auf diese Geschichte bezieht sich nun der Anruf eines Anrathers, der Ähnliches erlebt hat. „Mir hat man erzählt, mein zwölf Jahre alter Wagen sei für diese Garantie zu alt“, sagt er. Das versteht er nicht. Liebe Leser: Verstehen Sie das? Haben Sie vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder noch ganz andere Ausreden gehört? Dann sagen Sie’s uns:
redaktion.willich@wz.de
In Sachen verkloppen, auf Hochdeutsch: verkaufen, ist Georges Joosten von Georges Kiosk am Wilhelmplatz in St. Tönis ein echter Experte. Denn verkloppen, das tut er den ganzen Tag. Darüber berichtete er stilecht „op platt“ jetzt wieder einmal in einer Ausgabe des Magazins ARD-Buffet, nämlich am vergangenen Donnerstag.
Das St. Töniser Urgestein durfte das beliebte Mundarträtsel der Sendung gestalten, das auch schon mit dem Anrath Frieder Nöhles gesendet wurde. Gesucht hat Georg Joosten dabei eben das wunderbare Wort „verkloppen“.
„Ich habe noch nie etwas gewonnen, dann gleich so was Tolles.“ Da strahlte eine überglückliche Stephanie Bönner. Sie hatte bei Mrs. Sporty Willich an einer Verlosung teilgenommen und wurde von Glücksfee Lena als Gewinnerin gezogen. Stephanie Bönner kann jetzt ein Jahr in dem Studio gratis trainieren.
Sie kennen das alte niederrheinische Sprichwort: Karneval ohne Striet es Driet — zu Hochdeutsch: Karneval ohne Streit ist — Dreit, also Sch . . . Daran hält man sich derzeit in St. Tönis. Dort sind die Urgesteine Dieter Hackstein und Helmut Krohnen, der die Jungfrau im aktuellen Dreigestirn gibt, aus der Prinzengarde ausgetreten.
Hinter vorgehaltener Hand hört man, dass ein dahinterstehender Streit wohl schon seit Jahren schwelt. „Wir bedauern das sehr“, sagt Christian Klupsch, Vorsitzender der Prinzengarde. Mehr über die Gründe wollte aber auch er dem Stadtflüsterer nicht erzählen.
Rückblick: Da hatte der Stadtflüsterer vor 14 Tagen von einem Freund berichtet, den ein Touristenbus in Berlin hatte stehen lassen. Der Fahrer hatte das Fahrzeug verlassen und erklärt, er müsse nun Pause machen. Der Fahrer des nächsten Busses hatte das auch gesagt, der darauffolgende Bus war durchgefahren, so dass viele Leute ziemlich verärgert auf der Straße standen.
„Der letzte Bus ist nicht durchgefahren, sondern hat ein Stück weiter gehalten, als er eigentlich sollte“, sagt Hans-Jörg Schulze, Geschäftsführer des Busunternehmens Circle Tour. Und räumt auch ein, dass das Verhalten der „Pausen-Piloten“ nicht hunterprozent richtig war.
„Er kann das einige Haltestellen zuvor erklärten. Dafür muss er nur einen Knopf drücken.“ Man habe den Fahrern „tief in die Augen geblickt“ und sie nachgeschult, sagt Schulze entschuldigend.
Schulleiterin Margret Peters vom St. Bernhard-Gymnasium in Schiefbahn war auf ihre zwölf Schüler sichtlich stolz: Alle haben zum Ende des zweiten Projektes „Abschlag Schule“ auf der Willicher Golfanlage Duvenhof jetzt ihre DGV-Kindergolfabzeichen in Gold erhalten — als Zeichen, dass sie die Platzreife-Prüfung bestanden haben.
„Ich habe nur Positives über euch gehört und danke allen, die das Projekt möglich gemacht haben“, meinte sie. Golftrainer Gerd Cremer von der Golf Factory auf dem Duvenhof hatte das Schulprojekt betreut. Seit März hatten die Schüler aus den Klassen 5 und 6 einmal die Woche nach der Schule auf der Golfanlage auf der Hardt langes Spiel.