„Hereinspaziert“ — freier Zugang zum stillen Örtchen

An einem Toiletten-Netzwerk in Willich beteiligen sich bisher acht Unternehmen. Aber es sollen mehr werden.

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Willich. Es ist vielleicht nicht das drängendste Problem, das in der Stadt Willich gelöst werden muss. Doch Betroffene werde es vermutlich ganz anders sehen. Die Rede ist vom Toilettengang, der beim Einkauf auf dem Wochenmarkt oder beim Schaufensterbummel in der Fußgängerzone ganz plötzlich und unerwartet notwendig werden kann. Oft ist ein „stilles Örtchen“ aber gerade dann nicht in der Nähe. Eine Initiative aus der Politik versucht, hier eine Lösung anzubieten.

Im Vorjahr kam der Antrag von der SPD-Fraktion, das Angebot an öffentlichen Toiletten im Stadtgebiet zu verbessern. Sie dachte dabei vor allem an einen Service für ältere Bürger und Kinder.

Im vergangenen April stellte die Stadt dann ein Konzept vor, das auf Zustimmung stieß und nun umgesetzt wird. Sämtliche Einzelhändler, Dienstleister und Gastronomen in den Ortszentren wurden angefragt, ob sie bereit sind, sich in ein Netzwerk zur Verbesserung des Toilettenangebots einbinden zu lassen. Der Rücklauf war allerdings „nicht so gigantisch“, wie es Citymanagerin Christel Holter ausdrückt: Ganze acht Geschäfte im Stadtgebiet haben sich bereiterklärt, ihre Toiletten im Fall der Fälle zu öffnen. Dies kennzeichnen sie mit einem kleinen Schild „Hereinspaziert! Gerne dürfen sie jederzeit unsere Toilette benutzen“ in ihrem Schaufenster.

Die Technische Beigeordnete Martina Stall will den Auftakt der Aktion „Hereinspaziert“ deshalb vor allem als „Initialzündung“ verstanden wissen: „Ich hoffe, dass sich noch der ein oder andere anschließt.“ Oft hatte es auf die Anfrage der Stadt gar keine Antwort gegeben, in anderen Fällen war die Nicht-Teilnahme mit Hygienevorschriften oder der schlechten Zugänglichkeit des „stillen Örtchens“ begründet worden.

Bisher mit dabei sind in Schiefbahn Höppner Damenmoden und Glückspilz (beide an der Hochstraße), in Neersen die allesgut-Apotheke am Rothweg sowie in Alt-Willich Haus Grootens und die Seniorenbegegnungsstätte am Kaiserplatz, das Café und Weinbistro Kleeberg am Markt, die Deutsche Bank an der Bahnstraße und die Naturheilpraxis Lorbert (ebenfalls Bahnstraße). Aus Anrath macht bisher kein Geschäftsinhaber mit.

Unternehmen, die am Netzwerk teilnehmen möchten, können sich beim Citymanagement unter der Tel. 02154/949/295 oder -337 melden.