Stadtentwicklung Willichs Baustellen ruhen nicht
Willich · Willy Kerbusch gibt als Geschäftsführer der GSG einen Überblick über laufende Arbeiten.
Das öffentliche Leben ist auf Sparflamme gesetzt. Aber es ruht nicht. In den städtischen Verwaltungen wird gearbeitet (siehe Kasten). Und auch auf den Baustellen der Stadt Willich geht es Schritt für Schritt voran. Beispiel Bahnstraße in Alt-Willich: „Das ehemalige Krankenhaus-Gelände ist fast fertig und so hergestellt, wie wir es als Grundstücksgesellschaft an den Investor veräußern möchten“, so GSG-Geschäftsführer Willy Kerbusch.
Eine „Riesenbaustelle“ sei es bis hierher gewesen. Er persönlich werde sich nun um die Gespräche mit Anliegern kümmern, um über den Ausgleich von etwaigen Schäden zu sprechen. Grundlage sind Gutachten, die Kerbusch zuvor hatte anfertigen lassen.
Katharinen-Hofe: Sieben Interessenten haben geboten
Sieben Angebote zum Kauf des Areals und die damit verbundene Stadtentwicklung durch die Katharinen-Höfe liegen vor. Die Zahl entspricht Kerbuschs Erwartungen: „Ich hatte mit zwischen fünf und zehn gerechnet.“ Das Mindestkaufangebot liegt bei den angesetzten 7,2 Millionen Euro. Das höchste „deutlich höher“, sagt Kerbusch, der sich nicht mehr in die Karten schauen lässt.
Mit 6,9 Millionen Euro hinge die Grundstücksgesellschaft bisher „drin“, so Geschäftsführer Kerbusch, der zugleich Erster Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Willich ist. „Bei 7,2 Millionen Euro wären wir bei einer schwarzen Null für die GSG.“ Alle Interessenten hätten einen regionalen Bezug, hätten Niederlassungen in der Umgebung von Düsseldorf, im Grenzland und in den Niederlanden. Kerbusch rechnet nicht damit, dass einer wegen der Corona-Krise sein Angebot zurückziehen müsse. Ende April soll die Entscheidung über den Zuschlag fallen, rund einen Monat später als vor der Corona-Lage geplant.
In Planung und Prüfung will Kerbusch „das Beste für die Stadt Willich herausholen“ – abgestimmt mit der Politik. Die Entscheidung träfen Obleute des Willicher Planungsausschusses und der GSG.
Von der Bahnstraße zum Stahlwerk Becker, nah heran an die Baustelle des Wasserwerks. „Riesenprobleme mit der Statik“ habe es gegeben. Da könne jeder froh sein, dass er das Projekt nicht als Privatmann habe schultern müssen, so Kerbusch: „Wir mussten das gesamte Gebäude unterfangen. Meter für Meter.“ Nach der 70 Zentimeter dicken, bewehrten Bodenplatte folge nun in der übernächsten Woche die zweite Decke. „Bis Juni haben wir das Dach drauf“, rechnet Kerbusch im Zeitplan weiter. Aufträge für Zimmermann, Dachdecker und den Fenstereinbau seien bereits vergeben. Derzeit gehe es um die Innengewerke. „Wir liegen zeitlich etwa fünf Monate zurück“, sagt Kerbusch. Er aber achte weiter auf die Einhaltung der veranschlagten 2,5 Millionen Euro, die investiert werden.
„Wir werden das Gebäude variabel machen, damit der Nutzer eine beliebige Raumeinteilung vornehmen kann.“
In zwei, drei Wochen werde auch der Parkplatz am Wasserwerk mit insgesamt 102 Plätzen fertiggestellt sein, die teilweise von einer benachbarten Firma genutzt werden, im Jahr aber vertraglich abgestimmt für drei Veranstaltungen nutzbar sein sollen. Die Begrünung der Parkplatzfläche hat Kerbusch bereits in Auftrag gegeben.
Der freie Blick auf das allein stehende Wasserwerk wird durch den Parkplatz erhalten. Mit der Sanierung des Gebäudes sollte vor Jahrzehnten die Entwicklung und Vermarktung des Stahlwerk Becker-Geländes angeschoben werden. Doch die Realisierung des Ankerprojekts hat fast bis zum Schluss auf sich warten lassen. Halle 13 könnte noch zu einer Veranstaltungshalle umfunktioniert werden. Kerbusch ist „entschlossen“, Ende November seinen Ausstand als Kämmerer der Stadt Willich im Wasserwerk zu feiern.
Baustellen in Willich: Fortsetzung folgt.