Tönisvorst Im Einsatz für Blumen und eine alte Uhr

Rolf Schumacher möchte das St. Töniser Rathaus verschönern. Erste Schritte dazu werden gemacht.

Foto: Reimann (2), Lübke

St. Tönis. Das Foto auf der Homepage der Stadt Tönisvorst zeigt das Alte Rathaus von St. Tönis mit prachtvoll blühenden Geranien an den Fenstern. Die Realität sieht seit einigen Jahren ganz anders aus: Bereits mehrere Sommer mussten Bürger und Besucher der Stadt auf diesen schönen Anblick verzichten. Weshalb der Ehrenvorsitzende des Heimatbundes St. Tönis, Rolf Schumacher, jetzt eine blumige Initiative gestartet hat.

Foto: Reimann (2), Lübke

Mit Hilfe von Spendern und Sponsoren möchte Schumacher „die historische Fassade des Rathauses wieder im schönen Blumenschmuck erstrahlen“ lassen. Um dies zu erreichen, hat er damit begonnen, ein Netzwerk zu knüpfen. Kreisgärtnermeister Peter Esser etwa habe signalisiert, die gute Sache zu unterstützen. Er hatte schon 1992 geholfen, als vom Heimatbund anlässlich seines 40-jährigen Bestehens fürs Rathaus teure Blumenkästen mit Wasserreservoire angeschafft wurden.

Foto: Reimann (2), Lübke

Besagte Kästen — laut Schumacher handelt es sich um 29 Stück — waren mittlerweile aber marode und sind entsorgt worden. Also müssen neue her. Für die Bepflanzung braucht es ebenfalls Sponsoren. Erste sind schon in Sicht: „Der Werbering wäre bereit, Blumen zu spenden“, berichtet Schumacher nach einem Gespräch mit dem Vorsitzenden Stefan Robben, Uli Peeren und Gastwirt Rino Caruana.

Schon 2015 hatte Schumacher über einen Bürgerantrag versucht, für Blumenschmuck zu sorgen. Jetzt hat er abermals ein entsprechendes Schreiben an Thomas Goßen geschickt. In seiner Antwort macht der Bürgermeister darauf aufmerksam, dass die Stiftung der Kästen und Blumen nur die eine Seite sei — die zeitlich sehr aufwendige Bewässerung eine ganz andere. Denn der städtische Bauhof ist dafür nicht mehr zuständig: Der Rat hatte vor Jahren einen entsprechenden Spar-Beschluss gefasst. Laut Schumacher habe der Werbering nun für die Bewässerung Hilfe signalisiert.

Auf der Suche nach weiteren Sponsoren hat Rolf Schumacher mittlerweile auch Politiker angeschrieben und um Spenden gebeten. „Ich selbst spende 100 Euro“, kündigt er an. Organisiert werden könnte eine solche Aktion über den Heimatbund, der dann auch Spendenquittungen ausstellen würde. Nach Auskunft von Guido Beckers, zweiter Vorsitzender, laufen im Verein dazu bereits Vorbereitungen. „Ich denke, dass das klappt“, sagt Beckers.

Ganz sicher klappt eine andere Aktion am Alten Rathaus: Die Turmuhr wird repariert. Wie Bürgermeister Thomas Goßen informiert, werde sie noch 2017 wieder hergestellt und die Zeit wieder „in historischem Format“ anzeigen.

Wie der „Stadtflüsterer“ der WZ erst jüngst berichtet hatte, sind die Stundenziffern auf der Uhr kaum noch zu lesen. Vermutlich schleifen verbogene Zeiger darüber, hatte eine Fachfirma ermittelt.

Rolf Schumacher verweist darauf, dass ihm der Bürgermeister im Oktober 2016 berichtet habe, die Restaurierung sei auf den Weg gebracht worden. „Warum tut sich hier nichts?“, fragt er.

Begrenzte personelle Möglichkeiten der Stadtverwaltung und dringlichere Aufgaben — etwa in Schulen und bei der Unterbringung von Flüchtlingen — hatten das Projekt „Rathausuhr“ ins Stocken geraten lassen. Denn sogar schon 2015 hieß es, dass für die Instandsetzung Mittel eingeplant würden. Nach Abstimmung mit der Denkmalbehörde steht nun endlich eine größere Restaurierung an. Im späten Frühjahr soll ein Gerüst aufgebaut werden (Kostenpunkt: 3000 bis 4000 Euro brutto), um die beiden Zifferblätter abzumontieren und aufzubereiten (3500 Euro). Auch das Uhrwerk wird überarbeitet (1900 Euro).