Jugendfreizeitzentrum: 19 Nationen spielen, basteln und boxen

Das Jugendfreizeitzentrum in St. Tönis feierte seinen 29. Geburtstag und informierte über sein Angebot.

Tönisvorst. Wer die Tür des Jugendfreizeitzentrums (JFZ) an der Gelderner Straße aufstößt, der stolpert beinahe über den großen Kicker, der dort steht. Schnell wird klar: Hier steckt Bewegung drin. Am Montag hat die Einrichtung ihren 29. Geburtstag gefeiert. Passend dazu stellten die beiden Pädagoginnen Petra Schippers und Anette Wackers den Jahresbericht 2011 mit Zahlen und Fakten rund um die Einrichtung vor.

Das Gebäude ist 1983 extra für die Kinder und Jugendlichen konstruiert worden. Es ist insgesamt zirka 1000 Quadratmeter groß und biete viele Rückzugsmöglichkeiten in den verwinkelten Räumen. „Das ist für die Jugendlichen toll, bedeutet für uns aber viel Arbeit, damit wir dort den Überblick behalten“, sagt Anette Wackers.

Sie ist eine von zwei Mitarbeiterinnen, die hauptberuflich für das Zentrum tätig sind. Die übrige Arbeit wird von Honorarkräften und Ehrenamtlern geleistet. Einige von ihnen helfen der Einrichtung bereits seit Jahren. „Auf sie ist immer Verlass“, sagt Wackers.

Immer dienstags bis freitags von 15 bis 22 Uhr gibt es den sogenannten offenen Bereich, der hauptsächlich von Jugendlichen genutzt wird. Sie können ohne Anmeldung kommen und treffen sich dort mit ihren Freunden. Das Haus bietet ihnen unter anderem eine Internet-Ecke, eine Playstation und einen Fitnessbereich mit Boxsack.

Das Angebot der Einrichtung kommt an: Im Schnitt besuchten 2011 jeden Tag 78 Gäste den offenen Bereich. Hinzu kommen noch einmal die Kinder aus den Gruppenangeboten — durchschnittlich waren es 23 pro Tag. „Diese Angebote richten sich eher an jüngere Besucher im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren“, sagt Wackers. Für sie gibt es verschiedene Kreativwerkstätten, wie Filzen und Kerzenziehen, Töpfer-, Gitarren- oder Computerkurse.

Der offene Bereich kann dagegen auch noch von Erwachsenen besucht werden — bis zu einem Alter von 27 Jahren ist jeder willkommen. Viele kommen auch noch, wenn sie die Schule längst abgeschlossen und einen Ausbildungsplatz gefunden haben. „Für manche ist das Zentrum wie ein zweites Zuhause“, sagte Mitarbeiterin Petra Schippers. „Das ist aber auch kein Wunder, denn uns sehen sie meist öfter und länger als ihre Eltern.“

Stolz ist Wackers vor allem auf das friedliche Miteinander. „Obwohl hier so viele verschiedene Nationalitäten vertreten sind, gab es in den ganzen Jahren noch nie eine Prügelei.“

Gerne würden die Mitarbeiterinnen noch mehr anbieten — die Nachfrage wäre da. Aber sie müssen sparsam wirtschaften. Wenn Strom, Telefon und Lizenzen bezahlt sind, bleiben ihnen pro Jahr noch 5500 Euro übrig. Davon muss alles andere bezahlt werden. Trotzdem sagt Anette Wackers: „Wir sind zufrieden mit dem was wir haben. Aber wir würden uns mehr Anerkennung für unsere Arbeit wünschen.“