Kleidercontainer, Kapellen und Plakate
Zur Vorstellung seiner Bilanz hat ein heimisches Kreditinstitut einen Komiker eingeladen.
Willich/Tönisvorst. Als seien die Anwohner an der Alten Weberei nicht schon genug geschlagen: Jeden Tag schauen sie auf die ehemalige Tankstelle der SVG und wundern sich, wie dieser Schandfleck so vor sich hingammelt. Dann tauchte doch in der vorvergangenen Woche auf einmal dort ein Kleidercontainer auf, der in seiner Erscheinung nicht minder hässlich war. Irgendwann mitten in der Nacht war er offenbar dort hingestellt worden. Diesmal allerdings konnte die Stadt offenbar helfen. Nachdem einige Anwohner interveniert und sich heftig beklagt hatten, hakte das Ordnungsamt nach. Und siehe da: So plötzlich das Teil aufgetaucht war, so schnell war es auch wieder verschwunden. „Wäre das mit der Tanke nur auch so“, klagt Anwohner Wilfried Noetges.
„Liebe Redaktion, ich hatte das am vergangenen Wochenende verschlafen“, gestand Brigitte Vander, 1. Vorsitzende des Vereins zur Erhaltung der Kapelle Klein Jerusalem an der Hauptstraße in Neersen. Sie meinte eine Ankündigung, dass die Kapelle zu besichtigen sei. Jetzt wurde das Ganze natürlich flugs in die WZ gehoben — und hatte offenbar große Wirkung: „Wir hatten heute über 90 Besucher in der Kapelle“, berichtete anschließend Frau Vander stolz. „Das ist doch seeeeeeeeeeeehr positiv. Solch gute Ergebnisse sind auch nur dank Ihrer regelmäßigen Unterstützung möglich“, bedankt sie sich und der geschmeichelte Flüsterer verspricht, es an die Redaktion weiterzugeben.
Vorletzten Freitag wurde im WDR ein Film über „Die Obstbauern vom Niederrhein“ gezeigt. Es geht um die Geschichte der Familie Schumacher vom Heyerhof. Im Internet kann man sich diese Doku immer noch anschauen unter: www1.wdr.de/fernsehen/dokumentation. Und obwohl die Geschichte auf Vorster Gebiet spielt, taucht ein bekanntes St. Töniser Gesicht auf: Werner Lessenich, Archivar des Heimatbundes. „Im Namen des Heimatbundes hatte ich das Vergnügen, der Autorin Barbara Stupp mit Fotos, Totenzetteln, Landkarten etc. bei der Spurensuche ein wenig behilflich zu sein“, sagt er auf Nachfrage.
Das klingt schon ein bisschen komisch: Da lädt die Volksbank Krefeld, das ist die mit den Zweigstellen in St. Tönis und Vorst, für nächste Woche zur ihrer Vertreterversammlung ein. Und wer tritt als Stargast auf? Zauberer und Comedian Schmitz-Backes. Hoffentlich präsentiert der Mann nicht gleich die Bilanzen des Kreditinstitutes. Denn dabei wird ja bekanntlich weder gezaubert noch getrickst.
Der Bürgerbus Willich hat eine große Fangemeinde — Fans am Steuer und Fans auf den hinteren acht Plätzen. Seit dem Jubiläumstag mit dem 100 000. Fahrgast in der vergangenen Woche hat der weiße Willicher Bürgerbus sogar noch einige mehr: Reiner Bamberg hat folgenden netten Leserkommentar an den WZ-Artikel über die Fahrer „Mölle“ Bölitz, Rita Wahlen und Fahrgast Walter Steinig geschrieben: „Auch die Rentnergang von „dr Kaffeebud“ hat kurzentschlossen an einer kostenlosen Rundfahrt teilgenommen. Ein tolles Erlebnis. Dank an den Fahrer Schaarschmidt Fritz.“
Es gilt nun, eine Sache aus der Vorwoche aufzuklären. Da waren doch im Bereich der Alten Weberei in St. Tönis Plakate aufgetaucht, die denen der CDU (Motto: „Schönes Tönisvorst“) auf den ersten Blick täuschend ähnlich sehen, aber beim zweiten Hingucken doch sehr anders sind. Sie zeigen nämlich eher hässliche Stellen in der Stadt. Hans Schöpgens, Anwohner der Alten Weberei, outet sich als Urheber. Er hat sich über die CDU-Aktion geärgert, wohl auch, weil der Eindruck erweckt werde, als habe die Union alle Verbesserungen in der Stadt selbst erreicht. Dabei sei ja nicht mal der Platz bei Rewe am Neuen Markt mit Bäumen ausgestattet worden. Also zogen Schöpgens und andere Mitstreiter los, machten auf eigene Faust Fotos. Die dann in der geschilderten Art komponiert wurden.
Sie haben sicher noch das Foto von Hans und Karl Kothen im Kommunionanzug vor Augen, das wir in der Karsamstag-Ausgabe abgedruckt haben. Das Foto lieferte den klaren Beweis: Die beiden Zwillingsjungen ware damals kaum zu unterscheiden — selbst für die eigenen Verwandtschaft, verriet Hans Kothen jetzt. Da kam dem Onkel der Jungs eine gute Idee. Der Friseurmeister verpasste Hans kurzerhand eine Frisur mit einem Scheitel links, Karl eine mit dem Scheitel rechts. Diese Unterscheidung hilft dem 77-jährigen Hans Kothen bis heute, wenn er auf alte Familienfotos schaut und sich dann und wann fragt, wer wer ist.