Gesundheit Der Ernährungsrat nimmt Fahrt auf

Kreis Viersen · Die Idee eines Ernährungsrates findet Interessenten - ein erstes Treffen ist geplant.

Die Idee eines Ernährungsbeirats, die Harald Vienhues mit initiiert hat, findet Unterstützung.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Am Anfang war es für den Biomarkt-Besitzer Harald Vienhues und der Ökotrophologin Andrea Hubrach einfach nur eine Idee – jetzt scheint die Vision eines Ernährungsrats im Kreis Viersen langsam Gestalt anzunehmen.

Ende Februar hatten beide in der WZ geschildert, welchen Grundgedanken sie verfolgen.  Es scheint, als sei ihr Anliegen auf fruchtbaren Boden gefallen. „Wir haben an die 60 Rückmeldungen bekommen“, bestätigte Hubrach. Daraufhin haben beide jetzt eine Rundmail für ein erstes Treffen versandt, dass am 10. Mai in Viersen stattfinden soll. „Da werden wir sehen, wie groß die Gruppe sein wird und wer sich für was interessiert“, ergänzt Vienhues. Hauptsächlich seien es Ernährungsberater, Heilpraktiker, „Kollegen von uns“, so Hubrach, „aber auch politische Mitspieler, beispielsweise die Umweltbeauftrage aus Viersen – eine bunte Mischung.“ Auch der Naturschutzbund wirkt mit. Das Schöne sei, dass die Interessenten aus allen Gemeinden des Kreises und fast allen Parteien kämen, ergänzt Vienhues.

Was viele umtreibe sei der Aspekt der Vernetzung untereinander. „Das ist das A und O. Viele haben das Gefühl, für ihre Belange Einzelkämpfer zu sein“, sagt der Gemüsegärtner und Bioladen-Betreiber. „Man muss die Interessen bündeln.“ Er habe vor vierzehn Tagen bei der Konstitution einer solchen Interessensgruppe in Mönchengladbach festgestellt, was für eine „beeindruckende Eigendynamik“ eine solche Runde entwickeln könne. Dort sei auch die Fachhochschule mit drei Praktikanten für drei Monate mit im Boot. „Hier müssen wir etwas kleiner starten.“

Grundidee ist Entwicklung
eines Strategieplans

Die Grundidee, einen Strategieplan für das Ernährungssystem zu entwickeln, der auch der Politik weitergegeben werden kann mit einem umsetzbaren Katalog, soll in fünf verschiedenen Arbeitsgruppen – Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten, Produktion und Anbau, Ernährungsbildung, Gemeinschaftsverpflegung und Politik – ausgearbeitet werden. Das seien die Schwerpunkte gewesen, die sich in den bisherigen Korrespondenzen herauskristallisiert habe, sagt Vienhues. In Stein gemeißelt sei das Konzept aber nicht – je nachdem, was im gemeinsamen Brainstorming von den Beteiligten komme und an Vorschlägen gemacht werde. Und man müsse das Ganze den Gegebenheiten des Kreises Viersen anpassen. Aspekte wie Landschafts- und Naturschutz würden sicher auch zum Tragen kommen, verweist Vienhues auf den Rückgang niederrheinischer Landschaft und den Ausbau großer Baugebiete.

Vienhues und Hubrach hoffen, dass die Teilnehmer auch aktiv in den Arbeitsgruppen mitarbeiten und daraus Ideen entwickeln können. Bei einem Folgetreffen soll es um die Einberufung einer Gründungsversammlung für einen gemeinnützigen Verein gehen, bei einem separaten Termin danach dann um eine Bestandsaufnahme des aktuellen Ernährungssystems im Kreis Viersen.

Wer Interesse an der Teilnahme hat, kann sich bis zum 2. Mai unter info@ernaehrungsrat-kreisviersen.de melden. Das Treffen findet am 10. Mai um 18 Uhr in der Freiheitsstraße 200 in Viersen statt.