Willich Krücken soll versteigert werden

Pächterin möchte die „gute Stube“ vieler Willicher Vereine unbedingt halten.

Foto: Lübke

Willich. Droht dem letzten Veranstaltungssaal in Alt-Willich die Schließung? Tatsache ist: Am 11. Januar steht im Saal 130 des Amtsgerichts in Krefeld die Zwangsversteigerung der Gaststätte Krücken auf der Tagesordnung. Seit der Schließung des Kaisersaals Schiffer ist der Saal (rund 300 Plätze) des Traditionslokals an der Peterstraße zur „guten Stube“ für viele Vereine des Stadtteils geworden.

„Ich war erschrocken, als ich kürzlich von der Insolvenz gehört habe“, erklärte Bürgermeister Josef Heyes im Gespräch mit der WZ. Er hoffe, dass sich das Lokal erhalten lasse. Denn nachdem die vielversprechenden Pläne für den Neubau einer städtischen Veranstaltungshalle zwischen „Bütt“ und Frantzen-Halle wieder in der Schublade verschwunden sind (Anwohner hatten dagegen heftig protestiert), ist die Vereinswelt in Alt-Willich auf Krücken angewiesen. Der Stadtrat hat sich am Donnerstagabend im nichtöffentlichen Teil seiner Sitzung mit der Frage beschäftigt, in welcher Form die Stadt den Pächtern zur Seite stehen kann. Ergebnisse standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

Ende 2010 war das Lokal einmal für einige Monate geschlossen worden. Es habe nach dem Tod ihres Vaters Hubert finanzielle Probleme und falsche Berater geben, erläuterte Wirtin Petra Krücken damals gegenüber der WZ.

Am Donnerstag nun sagte Monika Schmitz, die 2011 gemeinsam mit Horst Neven und Petra Krücken einen Neuanfang gewagt hatte: „Es handelt sich hier um Altlasten aus der damaligen Zeit.“ Sie hoffe, in Abstimmung mit den Banken und der Stadt Willich die Gaststätte noch retten zu können. „Daran arbeiten wir.“ Immerhin habe man selbst seit der Wiedereröffnung einen sechsstelligen Betrag sowie viel Kraft und Energie investiert.

Petra Schmitz möchte die drohende Zwangsversteigerung abwenden. „Bis 23. Dezember muss ich dazu eine Entscheidung haben.“ Das Lokal laufe nach einer schwierigen Anfangsphase mittlerweile richtig gut: „Bis 2017 habe ich schon Termine vergeben.“