Missbrauchsprozess: Keine Aussage von Pfarrer Georg K.
Krefeld/Willich. Eigentlich hatte Georg K. (56) im Missbrauchsprozess vor dem Krefelder Landgericht für Freitag eine Erklärung angekündigt. Doch tatsächlich sprach dann nur sein Anwalt.
Der katholische Priester, der aus Willich stammt, soll zwischen 2001 und 2006 sein Patenkind und dessen jüngeren Bruder in 26 Fällen sexuell missbraucht haben. Die Kinder waren anfangs elf und acht Jahre alt. In einer Selbstanzeige hatte K. die Vorwürfe im Jahr 2010 größtenteils zugegeben. Das bestätigte Anwalt Wilhelm Helms jetzt noch einmal.
In der Hälfte der Fälle sehe die Darstellung seines Mandanten jedoch anders aus. Vor Gericht wolle man aber einen Streit darüber vermeiden, wie "intensiv" einzelne Handlungen waren und ob man nun dem Angeklagten oder den mutmaßlichen Opfern glaube. Deshalb habe er K. von einer Aussage abgeraten, die letztendlich nur der "Befriedigung von Medieninteressen" diene.
Zudem gab Helms an, nur wenige Stunden Zeit gehabt zu haben, um mit K. alle Fälle durchzuarbeiten. Die mittlerweile erwachsenen Männer hatten bereits an den beiden ersten Prozesstagen ausgesagt - unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Auch am Freitag wurde einer von ihnen nochmals hinter verschlossenen Türen befragt. Beide treten in dem Prozess als Nebenkläger auf. Das Urteil soll am 6. Februar gesprochen werden.