Möbel-Intitiative: „Von Mir zu Dir“

Hausrat und Mobiliar werden in Willich jetzt kostenlos übers Internet vermittelt.

Foto: Kurt Lübke

Willich. Peter Mingers aus Neersen ist in vielen Bereichen zu einem unentbehrlichen Helfer geworden. Seit Jahren kümmert sich der heute 74-Jährige ehrenamtlich um seine Mitbürger, macht unter anderem beim Neersener Jugendfreizeitheim „No. 7“, bei der Tauschbörse und bei der Willicher Tafel mit. Dabei lernte Peter Mingers (Foto) viele bedürftige Menschen kennen, half bei der Beschaffung von gebrauchtem Mobiliar oder Hausrat. „Die Anfragen nehmen zu, wir müssen da was tun“, sagte er vor etwa einem Jahr der Leiterin des Freiwilligen-Zentrums, Marita Gentsch. Daraus ist jetzt eine bemerkenswerte Initiative entstanden.

Foto: Kurt Lübke

Ab sofort gibt es ein Projekt, bei dem nach einem Kontrollcheck kostenlos Möbel oder anderer Hausrat ins Internet gestellt und von Bedürftigen abgerufen werden können. Am Dienstag wurde das Vorhaben mit dem Namen „Von Mir zu Dir“ im Freiwilligen-Zentrum vorgestellt.

Marita Gentsch erinnerte daran, dass „Cash & Raus“ (eine Einrichtung des Sozialdienstes Katholischer Männer) 2012 sein Ladenlokal in Alt-Willich aufgeben musste. Dort konnte man für kleines Geld Gebrauchtmöbel oder Hausrat erwerben. Und da die Nachfragen zunahmen, fand Gentsch auch schnell ein Projektteam. Dabei ist der Caritasverband und die katholische Willicher „Gemeinschaft der Gemeinden“ (GdG) mit ihren Pastoralreferenten Dietmar Prielipp.

Ideen wurden entwickelt, Förderanträge gestellt. Beim Bistum in Aachen stieß die Initiative auf große Zustimmung. Es förderte das Projekt mit 10 000 Euro. Die Planung konnte beginnen.

Monatelang baute der ehrenamtliche Mitarbeiter des Freiwilligen-Zentrums, Udo Lepke (61), ein spezielles Programm auf und baute auch Kontrollen ein, damit kommerzielle Anbieter keine Chance haben.

Wie funktioniert das neue Angebot genau? Nun, wer kostenlos Möbel oder Haushaltsgegenstände anbieten will, wählt die Nummer 02154/890815 oder schreibt eine Mail an: info@von-mir-zu-dir-will-ich.de. Ein Team von Ehrenamtlern kommt dann raus und schaut sich die Sachen an.

Wenn die Gegenstände intakt und noch zu gebrauchen sind, erhält Webmaster Udo Lepke sofort eine Mitteilung. Er stellt die Sachen dann mit den Fotos ins Netz. „Anbieter und Abnehmer müssen sich dann selbst über den Abholtermin einigen, auf jeden Fall muss dies für beide Seiten kostenfrei sein“, betont Marita Gentsch. Dietmar Prielipp kündigte außerdem eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit an: „Wir machen noch Flyer, die wir unter anderem bei den Tafeln, in den Kirchen oder Pfarrbüros auslegen.“

Auf der Basis eines kommerziellen Shop-Systems hatte Udo Lepke die Anwendung für das Internet erstellt. Lepke weiter: „Aus dem Katalog der angebotenen Artikel kann man seine eigene Wunschliste zusammenstellen und abschicken. Und wir stellen dann individuell den Kontakt zwischen Anbieter und Interessent her.“