Was tun in der Freizeit?

Beim Deutsch-Lettischen Freundeskreis gab’s jede Menge Tipps, wie man seine Zeit schön einteilen kann.

Was tun in der Freizeit?
Foto: Georg-Salzburg

Neersen. So unterschiedlich die Exponate auf der Ausstellung „Freizeitgestaltung“ in den Räumen des Deutsch-Lettischen Freundeskreises am Wochenende auch waren, so hatten alle Akteure doch eine Gemeinsamkeit: Das Wort „Langweile“ fehlt in ihrem Wortschatz. Die Ausstellung sollte Anregungen für eine sinnvolle Freizeitgestaltung geben.

Vivien Brock zeigte sich mit ihren 13 Jahren ganz schön erwachsen: Die Schülerin der Klasse 7 der Willicher Gesamtschule macht Schmuck aus einfachen Plastikperlen. Ihr Motiv: „Es macht einfach Spaß, das alles selber zu kreieren.“ Ihre Großmutter Agnes Brock (60) hatte das „Strickcafé“ ins Leben gerufen. Im Treff „Kudl“ sind unter anderem schöne Strickmützen entstanden. Und Verzierungen aus Wolle für die öden Poller vor dem Haus auf der Hauptstraße.

„Die Dele ist gestohlen worden und trotz eines öffentlichen Aufrufs nicht wieder aufgetaucht, deshalb haben wir eine Dele II gestrickt“, erklärte Agnes Brock. Der Name Dele steht für „deutsch-lettisch“.

Wenn Männer Kunsthandwerkliches kreieren, hat das oft mit ihrer Frau zu tun — so auch bei Hans Tüffers aus Viersen. Der 72-jährige ehemalige Textiler hat vor sieben Jahren das Kupfer für sich entdeckt. Und das war so gekommen: „Meine Frau hatte für 95 Euro ein Spinnennetz aus Kupfer gekauft. Da habe ich ihr gesagt, ich könne so etwas billiger machen.“ So entstand die erste Kupfer-Arbeit und die Ehefrau war voll des Lobes.

Paul Konzen, auch aus Viersen, hatte ebenfalls ein starkes Motiv, sich der Tiffany-Technik intensiv zu widmen: Der Maschinenbaumeister schuf das erste Werk, eine Lampe, als Geschenk für seine Frau anlässlich ihrer Silberhochzeit. Sein Nachbar Eduard Eggert hatte ihm zuvor entsprechende Kenntnisse vermittelt.

Hanne Spoerer aus Dülken, die 20 Jahre lang ein Hausarbeits- und Kreativstudio geleitet hatte, war mit Schmuck vertreten — alles selbstgemacht, versteht sich. „Das ist für mich ein reines Hobby, ich kann mich wunderbar dabei entspannen“, erklärte die 59-Jährige. Hartmut Strohmeyer (66), vor knapp drei Jahren der Liebe wegen von Aachen nach Viersen gezogen, ist immer schon gern verreist — und hat leidenschaftlich fotografiert. Er präsentierte jetzt eine große Auswahl von Fotos im Postkartenformat - idyllische Momente.

Eine weitere Spezialität sind seine Fotokalender: „Ich mache und verschenke mittlerweile rund 50 Kalender pro Jahr“, sagte der Bankkaufmann im Ruhestand. Ehefrau Brigitte hat ebenfalls ein ausfüllendes Hobby: Sie organisiert Tages- und Städtetouren für „Miteinander - Füreinander“, einer Gruppierung der Viersener Caritas.