Müllärger und teures Super

Geflüster: Ein defekter Glascontainer, ein versetztes Kunstwerk und ein Dreigestirn auf der Durchreise sind aufgefallen.

Willich/Tönisvorst. Eigentlich ist es eine gute Idee, Glascontainer unter die Erde zu verlegen und überirdisch nur noch einen Einwurf-Schacht zu haben. In Anrath an der Jakob-Krebs-Straße (vor Haus Nr. 145) gibt es so eine Anlage. Dort verkehrt sich allerdings die ursprünglich gute Idee in ihr Gegenteil. Der Einwurf-Schacht ist demoliert, sprich: er funktioniert nicht. Das allein sieht schon nicht schön aus. Noch unschöner ist allerdings, dass trotzdem manche Zeitgenossen versuchen, dort ihr Altglas loszuwerden. Notfalls wird es in den kaputten Rüssel geschoben oder aber einfach nur dort hingeworfen. Anwohnerin Melanie Störmer hat die Stadt bereits mehrfach auf den Missstand aufmerksam gemacht. Sie ärgert sich, dass sie nicht auf offene Ohren gestoßen ist.

Pfarrer Johannes Schuurman, Vorgänger von Ludwig Kamm bei der Gemeinde St. Godehard, hat in Vorst drei Kunstwerke hinterlassen: die Friedensbotschaft, das Baumkreuz in der Kirche und das Friedhofkreuz in Vorst. Schuurman hatte unter anderem Kunst an der Universität in San-tiago in Chile unterrichtet und war über 20 Jahre als Seelsorger in Vorst tätig. Sein Friedenssymbol stand Jahrzehnte vor dem alten Pfarrhaus, in dem er tätig war. Nun wurde dieses ausgeräumt, weil es abgerissen wird. Daher hat Pfarrer Ludwig Kamm das Kunstwerk von Schuurman umsetzen lassen. Der neue Platz ist seitlich rechts vor dem neuen Pfarrhaus.

Nicht nur clever, sondern auch geschäftstüchtig sind Leonie Hümmeler und Julia Cleef vom Anrather Lise-Meitner-Gymnasium. Ihr „Gingko-Book“, mit dem sie an Schulen Unterricht ohne Papier ermöglichen wollen, haben sie kürzlich in der WZ vorgestellt. In der Online-Ausgabe unserer Zeitung hat sich Leonie jetzt nochmals zu Wort gemeldet. Sie merkt an, „dass wir diese Arbeit zum Patent angemeldet haben, das heißt also, dass keiner diese Idee nachmachen darf!“ Der Flüsterer bittet darum, dies zu beachten.

Noch mal ein Blick zurück in die letzte Woche: Da hatten wir über die St. Töniserin Sabine P. und ihren Stress mit der Telekom berichtet. Zur Erinnerung: Die Frau hatte eine Auftragsbestätigung bekommen, den entsprechenden Auftrag aber nie erteilt. Und weil sie sich mordsmäßig geärgert hatte, hatte sie die Geschäftsführung des Vorstands angeschrieben. Und dessen Antwort ließ nicht lange auf sich warten, sie erfolgte sogar telefonisch. So gehe das natürlich nicht, versicherte ihr ein Sprecher des Unternehmens. Und beließ es nicht nur bei einer Entschuldigung. Die Frau bekam einen günstigeren Telefontarif und obendrein noch eine Gutschrift. Aha, sagt der Flüsterer, es geht doch.

Das Wachtendonker Dreigestirn, Prinzessin Gisela I. mit ihren Hofdamen Moni und Ute, hat für sich und sein Gefolge für die diesjährige Session ein Transportmittel gefunden: einen großen Bus vom BZ Bildungszentrum in St. Tönis. Zu Recht steht darum ganz groß auf dem Bus: „Mir kumme mit allemann vorbei!“ Normalerweise werden auf diesem Gefährt angehende Busfahrer geschult. Bis zum Aschermittwoch steht der MAN-Bus mit Fahrer Theo Schepp zur Verfügung. Gleich die erste Fahrt ging zu einer Sitzung nach Köln. Und wenn er Zeit hat, lässt Chef Andreas Böhm selbst es sich nicht nehmen, die fröhliche Gesellschaft zu chauffieren.

Kennen Sie Klappertüt? Die Kölner Mundart-Rockband „Brings“, die in diesem Jahr zum einen 20 wird und zum anderen im Herbst in Schiefbahn auftritt, weiß es seit letzte Woche Mittwoch. Denn an ihren Drummer Christian Blüm richtete Bernd Stelter beim NRW-Duell auf WDR 3 diese Frage. Und gab auch mehrere Antworten vor. Unter anderem die, dass es sich bei Klappertüt um ein Holzblasinstrument handele. Und für diese Antwort entschied sich Blüm — womit er den Punkt aber nicht holen konnte. Dafür erhielten alle Bandmitglieder ein Stück der gebratenen Wurst (was die richtige Antwort gewesen wäre). Vielleicht nimmt der Stadtflüsterer zum Gastspiel von Brings in Schiefbahn eine große Portion Panhas mit — denn so heißt die „Wurst“ hierzulande. Auf jeden Fall weiß jetzt ganz NRW, was in Tönisvorst zu Karneval gerufen wird. Dass nur St.Tönis gemeint ist, diesen Fehler verzeiht der Stadtflüsterer dem WDR.

Erinnern Sie sich noch an Christian Hoechtlen? Der ehemals unabhängige Bürgermeisterkandidat aus Düsseldorf ist weiterhin politisch aktiv. In der Landeshauptstadt arbeitet er bei der FDP mit — und hat jetzt gemeinsam mit dem Tönisvorster Torsten Frick (UWT) an der Düsseldorfer Fachhochschule ein Stipendium übergeben, mit dem junge Talente gefördert werden sollen.

Dass die sportliche Betätigung den Körper und Geist fit hält, zeigte sich unter anderem bei Regina Horsten. Die 82-jährige Anratherin gehörte mit zu den Delegierten des DLRG-Bezirkes Kreis Viersen, die sich jetzt zur Bezirkstagung trafen. „Nach wie vor gehe ich noch einmal in der Woche zum Schwimmen, und das werde ich auch weiter tun“, sagte die Seniorin.

Die Diskussionen über den neuen Super-Kraftstoff E10 füllen seit Wochen die Zeitung. Kann ich ihn tanken, will ich ihn tanken? Wie verändern sich die Preise? Wo kriege ich ihn? Auf jeden Fall wird es ihn in St. Tönis bald geben — zu einem derzeit noch astronomischen Preis von 7,779 Euro je Liter. So zumindest ist es zurzeit auf der Preistafel der Tankstelle zu lesen. Wenn er allerdings beibehalten wird, glaubt der Stadtflüsterer, wird E10 ein Ladenhüter.