Neuer Anlauf für Baumarkt in „St. Selters“

SPD fragt nach Lösungen für eine Baumarkt-Ansiedlung.

Tönisvorst. Ein Baumarkt im Gewerbegebiet Tacksee — das ist ein alter Traum der Politik. Doch in der Vergangenheit ist er immer wieder geplatzt. Denn aus wasserrechtlichen Gründen hat die zuständige Kreisverwaltung solchen Überlegungen stets den Hahn abgedreht, da sich das Wunsch-Areal in der Wasserschutzzone IIIa befindet. Zuletzt passierte das 2012, als die Firma Toom sogar schon einen Eröffnungstermin am Kreisverkehr eingeplant hatte, ehe es aus Viersen ein striktes „Nein“ gab.

Hans Joachim Kremser (SPD), Vorsitzender des Planungsausschusses, forderte schon damals: „Der Kreis sollte seine Blockadehaltung aufgeben.“ Und am Ende einer erneut fruchtlosen Ausschuss-Debatte im April 2013 witzelte er ratlos: „Wir sollten St. Tönis in St. Selters umbenennen.“

Trotz dieser Rückschläge machen Kremser und seine SPD jetzt einen neuen Vorstoß. In einer Anfrage an die Stadtverwaltung wollen die Sozialdemokraten wissen, was mittlerweile unternommen wurde, um das Schutzzonen-Problem zu lösen. Dabei werden einige Punkte angeführt, die einen Ansatzpunkt bieten könnten.

Zunächst einmal seien die Fördermengen im Vergleich zu dem Zeitpunkt, als noch unter Bürgermeister Albert Schwarz die Wasserschutzzone festgelegt wurde, deutlich gesunken. Weiter heißt es in der Anfrage: „Durch die Aufgabe des Wasserwerks St. Tönis gibt es nur noch eine Pumpstation. Eine Verlagerung entlang der Trasse der Düsseldorfer Straße in Richtung Anrath um ca. 500 Meter würde die gesamte Situation im Gewerbegebiet deutlich entspannen.“ Gleichzeitig würde man so auch die „absurde Ansiedlung“ des Pit-Stop-Autodienstes neu ordnen, denn der sei eigentlich dort unzulässig, aber wegen Bestandsschutz aus alten Genehmigungen zugelassen.

Die Verwaltung, so die SPD, habe sich vor zwei Jahren dies alles „und die Erreichung einer neuen Schutzzonenverordnung auf die Fahnen geschrieben“. Nun möchte die SPD in der nächsten Ratssitzung den aktuellen Sachstand erfahren.

Schon vor zwei Jahren hatten Tönisvorster Politiker grundlegende Veränderungen vorgeschlagen. So könne man die Tiefbrunnen verlegen oder gar die Wasserrechte ganz aufgeben. Auch eine mögliche Klage gegen die Entscheidung der Unteren Wasserbehörde des Kreises wurde damals angeregt.

Bei der Verwaltung war am Mittwoch zu diesem Thema niemand für eine Stellungnahme erreichbar.