Podiumsdiskussion in Vorst: Gentechnik - Gut oder gefährlich?

Am 18. Juni wird das Thema angesprochen. Experten geben Auskünfte.

<strong>Vorst. Soll ich meine Äpfel lieber beim Biobauern kaufen? Kann ich auch weiterhin zum Supermarkt um die Ecke gehen? Wo überall steckt heute eigentlich Gentechnik drin und welche Gefahren birgt sie für mich? Oder ist die ganze Panikmacherei vielleicht doch unbegründet, und eröffnet die Gentechnik vielmehr neue Chancen und Hoffnungen für die Zukunft? Eine Podiumsdiskussion am 18. Juni gibt Tönisvorster Bürgern die Chance, sich einmal selbst zu diesem heiklen Thema zu äußern. Fachleute aus den Bereichen Landwirtschaft und Verbraucherschutz werden sich aus verschiedenen Blickwinkeln zu den Fragen der Besucher äußern. "Aus Vorurteilen Urteile machen" lautet das Motto. Veranstaltet wird die Podiumsdiskussion von der Lokalen Agenda 21 - Zukunftsfähiges Tönisvorst, die sich vor mehr als zehn Jahren aus Umweltverbänden, Organisationen und örtlichen Firmen gegründet hat. Ein Bürgerantrag vergangenen Dezember lenkte ihren Blick schließlich auf das brisante Thema Gentechnik.

Gentechnikfreie Zone in Tönisvorst? Der Rat lehnte dies ab

Die Umweltverbände plädierten für eine "Gentechnikfreie Zone" Tönisvorst. Der Antrag wurde jedoch vom Rat der Stadt abgeschmettert. Die Befürchtung der Landwirte auf Einschränkungen sei zu groß, hieß es in der kurzen Begründung. Monika Schüren vom Naturschutzbund erklärt, was hinter dem Antrag steckt: "Wir wollten erreichen, dass in Tönisvorst keine genehmigungspflichtigen Pflanzenarten angebaut werden dürfen." Sie kann für ihre zehn Hühner schon lange kein biologisches Futter mehr kaufen und kämpft gegen die schleichende Gefahr der Gentechnisierung, die auch vor Deutschland keinen Halt mehr macht. "Wenn man zwei Pflanzenarten erst mal gekreuzt hat, sind ihre unkontrollierbaren Folgen nicht mehr zu stoppen", warnt die Sprecherin des Naturschutzbundes Tönisvorst.

Landwirt Martin Dahmen ist da anderer Meinung. Er verurteilt die allgemeine Pauschalierung der Leute: "Gentechnik ist genauso eine Herausforderung wie einst die Industrialisierung. Zunächst sehen alle nur die Gefahren, aber auf lange Sicht ist der Globalisierungsprozess nicht aufzuhalten. Deshalb müssen wir uns auf die Chancen von Gentechnik besinnen und ihre Risiken so gut es geht minimieren."

Beide Parteien sind sich zumindest so weit einig, dass auf kurze Sicht Alternativen zur Gentechnik gefunden werden müssten. Schließlich hat sich Tönisvorst erst kürzlich für das neue Motto "Apfelstadt am Niederrhein" entschieden. Und das zeige doch nur, wie stolz die Bürger auf ihre landwirtschaftlichen Produkte seien, so Monika Schüren.

Veranstaltung Die Podiumsdiskussion findet am Montag, 18. Juni, von 19 bis 21 Uhr im Haus Vorst, Kuhstraße 4, statt. Der Eintritt ist frei.

Moderation Durch den Abend führen wird WZ-Mitarbeiter Guido Beckers.