Radtour des Monats Tour führt rund um Tönisvorst

Tönisvorst/Kempen/Grefrath · Die September-Tour ist die letzte „Radroute des Monats“ in diesem Jahr. Das Amt für Bauen, Landschaft und Planung des Kreises Viersen hat sie ausgearbeitet. Was es diesmal zu entdecken gibt.

 Rund um St. Godehard in Vorst lässt sich gut eine Rast einlegen.

Rund um St. Godehard in Vorst lässt sich gut eine Rast einlegen.

Foto: Marc Schütz

(Red)Pünktlich zum Monatsbeginn kehrt der Sommer zurück – und damit auch die Gedanken, doch noch mal eine Radtour zu starten. Passend dazu präsentiert der Kreis Viersen seine Radroute des Monats September, die rund um Tönisvorst führt und viele interessante Wegpunkte zu bieten hat. 36 Kilometer lang ist die Tour, die Parkplatz am Wilhelmplatz in St. Tönis beginnt. Dieser Knotenpunkt (KP) im Knotenpunktsystem des Kreises Viersen trägt die Nummer 16.

Vom recht schmucklosen Wilhelmsplatz aus geht es zunächst in Richtung Norden durch die St. Töniser Fußgängerzone und weiter vorbei an der Streuffmühle. Die über 200 Jahre alte Turmwindmühle ist das Wahrzeichen der Stadt und lieferte den Bewohnerinnen und Bewohnern bis 1945 Mehl für das tägliche Brot. Derzeit laufen dort Arbeiten, weil ein Investor dort Gastronomie plant und nebenan ein Boardinghaus entstehen soll. Im weiteren Verlauf der Radtour verlassen die Die Radfahrerinnen und Radfahrer das Stadtgebiet Tönisvorst und fahren auf Wirtschaftswegen über den KP 85 zu KP 83 in Unterweiden.

Es geht durch das Landschaftsschutzgebiet Selder zum Gut Heimendahl auf Kempener Stadtgebiet. Der ehemalige Herrensitz beherbergt heute einen Bauernhof sowie einen Arche-Hof, auf dem seltene, vom Aussterben bedrohte Schaf- und Hühnerrassen gezüchtet werden. Wer an einem Samstag unterwegs ist, sollte sich das Suppenessen nicht entgehen lassen, das dort seit 30 Jahren jeden Samstag von 11 bis 15 Uhr in der Spinnstube stattfindet – bei schönem Wetter auch draußen im Innenhof.

So gestärkt, geht es auf zum Teil unbefestigten Wegen zum KP 84. Dort lohnt der Besuch der Kapelle St. Peter. Sie ist der älteste kirchliche Bau des Kempener Landes und wurde im Jahr 1085 erstmals urkundlich erwähnt. Von hier führt die Tour über den KP 99 durch das Landschaftsschutzgebiet Fliethbach. Am KP 31 folgen die Radfahrenden der Beschilderung zum KP 42.

Weiter geht es durch die Huverheide, vorbei an Höfen und Hofläden, Obstfeldern und Wiesen. Hier werden neben Äpfeln auch andere Obstsorten angebaut. Von KP 42 führt die Tour schließlich nach Grefrath-Oedt in Richtung KP 33. Es geht durch die Hahnenweide und über den Graverdyk im Landschaftsschutzgebiet Schleck. Kurz vor dem KP 33 biegen die Radfahrerinnen und Radfahrer links ab und fahren an einer schönen Baumallee zum KP 58. Im weiteren Verlauf führt die Route entlang des rund 95 Hektar großen Naturschutzgebietes Fritzbruch an der Niers. Das Hauptziel dieses Gebietes sind der Schutz und der Erhalt einer großflächigen Aue mit Altholzbestand als Lebensraum für wildlebende und gefährdete Pflanzen- und Tierarten.

Über den KP 7 in Viersen-Süchteln hinweg verläuft die Tour dann über die ehemalige Bahnstrecke Süchteln–Tönisvorst. Dieser Abschnitt wird im Volksmund auch „Schlufftrasse“ genannt. Die Radfahrenden erreichen KP 79 in Tönisvorst-Vorst. Auf dem Weg zu KP 76 geht es durch den historischen Ortskern und vorbei an der katholischen Kirche St. Godehard. Die dreischiffige neugotische Kapelle wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Übrigens: Eisliebhaber werden auf dem Markt vor der Kirche garantiert fündig.

Westlich etwas abseits der Strecke und nicht sehr gut einsehbar liegt Haus Brempt, eines von fünf ehemaligen Adelssitzen der Gemeinde. Das spätgotische Herrenhaus stammt aus dem 17. Jahrhundert, der Torturm ist noch älter. Auf ruhigen Wirtschaftswegen verläuft die Route dann durch den Ortsteil Kehn, vorbei am Gelleshof mit Berfes – einem hölzernen Wehrturm. Der Hof zählt zu den ältesten Höfen im Ortsteil und ist ein weiterer ehemaliger Adelssitz.

Auf dem Weg zu KP 76 passieren die Radler Groß Lind, einen mittelalterlichen Schöffenhof mit Parkanlage, in der sich eine achteckige Rundscheune aus dem 18. Jahrhundert befindet. Napoleon soll einst hier genächtigt haben. Vom KP 76 im Landschaftsschutzgebiet Anrather Bach/Kehn führt die Tour zurück nach Norden, und die Radfahrenden erreichen nach 36 Kilometern den Ausgangspunkt der Rundtour am KP 16 am Wilhelmplatz in St. Tönis. Auch hier laden Cafés und Restaurants zum Verweilen ein.